Es duftet leicht nach Zitrone und besitzt einen zitronenartigen und erfrischenden Geschmack: Zitronengras. Das fernöstliche Gewürz ist subtropisches und tropisches Klima gewohnt. Mit der richtigen Pflege und Sorgfalt können Sie den Exoten auch in Ihrem Garten anbauen. Wie das funktioniert, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Allgemeines
Die Gattung Zitronengras umfasst mehrere Arten, die in den Tropen und wärmeren Gebieten Asiens und Europas heimisch sind. Das Ostindische Zitronengras (Cymbopogon flexuosus) und das Palmarosagras (Cymbopogon martinii) finden überwiegend in der Parfümindustrie Anwendung.
Das Westindische Zitronengras (Cymbopogon citratus) ist wegen seines aromatischen Geschmackes beliebt. Es wächst überwiegend in Südindien und Sri Lanka. In unseren Breitengraden ist das Zitronengras nicht winterhart, kann aber mit den richtigen Anbau- und Pflegemaßnahmen angebaut werden.
Zitronengras ziehen
Um das Zitronengras zu ziehen, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Sie können auf dem Markt bzw. im Asia-Shop frische Zitronengrasstängel kaufen und diese in ein Glas mit Wasser stellen. Die Stängel sollten circa fünf bis zehn Zentimeter tief in der Flüssigkeit stehen. Wechseln Sie das Wasser zwischendurch, damit das Zitronengras nicht schimmelt.
Nach zwei Wochen haben die Stängel Wurzeln gebildet. Sobald diese circa zwei Zentimeter lang sind, topfen Sie das Zitronengras in nährstoffreiches Substrat um, welches Sie konstant feucht halten.
Eine weitere Möglichkeit ist, Zitronengras mit Samen heranzuziehen. Das Saatgut erhalten Sie in gut sortierten Gartencentern und Baumärkten.
Säen Sie das Zitronengras im Februar in einen Topf mit Anzuchterde aus und drücken Sie das Saatgut leicht an. Stellen Sie das Gefäß auf die Fensterbank und decken Sie es mit Folie ab. Vergessen Sie nicht, regelmäßig zu lüften, damit sich kein Schimmel bildet. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad. Auch für diese Variante gilt: Die Erde sollte feucht und nicht nass sein.
Mitte Mai – sobald die Frostgefahr vorüber ist – dürfen die Jungpflanzen ins Freie.
Standort und Substrat
![Standort und Substrat](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2022/05/Standort-und-Substrat.jpg)
Wegen seiner Frostempfindlichkeit wird Zitronengras in unseren Breiten überwiegend im Kübel kultiviert. Alternativ können Sie es den Sommer über ins Beet pflanzen und im Herbst zurück ins Haus holen.
Ob Topf oder Beet: Der Standort sollte hell und sonnig sein. Weiterhin ist wichtig, dass er trocken und vor heftigen Regenfällen geschützt ist.
Neben dem optimalen Standort sind die Bodenbedingungen entscheidend. Zitronengras bevorzugt eine humusreiche und gut durchlüftete Erde. Sie sollte frisch und leicht feucht sein. Staunässe muss in jedem Fall vermieden werden. Legen Sie eine Drainageschicht im Kübel bzw. im Pflanzloch aus und mischen Sie hochwertige Erde mit Sand, Kies oder Blähton, damit das Regenwasser gut abfließen kann.
Zitronengras einpflanzen
![Zitronengras einpflanzen](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2022/05/Zitronengras-einpflanzen.jpg)
Setzen Sie die Jungpflanzen mindestens zehn Zentimeter tief in die Erde, um die Wurzelbildung anzuregen. Halten Sie zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von 20 bis 30 Zentimetern ein.
Soll das Zitronengras im Topf weiter wachsen, sollte dieser circa 40 Zentimeter breit und 15 Zentimeter hoch sein.
Gießen und Düngen
Versuchen Sie hinsichtlich des Gießens eine gesunde Mitte zu finden. Trockenstress sollte ebenso vermieden werden wie Staunässe.
Sorgen Sie durch regelmäßiges Gießen für eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Während der Sommermonate werden die Pflanzen zwei bis dreimal wöchentlich mit Wasser versorgt. Große Wasserportionen gilt es zu vermeiden – steht die Pflanze im Wasser, kann dies zur Wurzelfäule führen.
Im Winter reicht eine Wassergabe pro Woche aus. Je nach Bodenfeuchte genügt eine Bewässerung innerhalb von zwei Wochen.
Gedüngt wird ab dem ersten Lebensjahr. Versorgen Sie die Pflanze während der Hauptwachstumsphase zwischen April und September monatlich mit einem organischen Flüssigdünger. Pellets – die im Frühjahr und Sommer auf die Erde gegeben werden – sind ebenfalls ideal. Alternativ sind Langzeitdünger oder Hornspäne möglich. Die Späne werden im Frühjahr in das Substrat eingearbeitet und versorgen die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen.
Wer auf natürliche Weise düngen will, kann Brennnesseljauche oder Kaffeesatz verwenden.
Schnitt
Gelb verfärbte Pflanzenteile müssen regelmäßig entfernt werden – sie laugen die Pflanze aus. Achten Sie beim Schneiden darauf, dass Sie die Knolle nicht berühren, um diese nicht zu verletzen.
Hinweis: Während der Wintermonate wird das Zitronengras nicht geschnitten.
Krankheiten und Schädlinge
Übermäßige Bewässerung kann Faulschäden und Pilzbefall verursachen. Wird der Pflegefehler behoben, verschwindet die Krankheit im Normalfall.
Zu den klassischen Schädlingen gehören Trauermücken. Ein Befall macht sich meist beim Gießen bemerkbar. Es sind nicht die Mücken selbst, die der Pflanze schaden, sondern die Larven. Sie werden von den Trauermücken in der feuchten Erde abgelegt.
Der Befall äußert sich durch Fraß- und Wachstumsschäden. Zur biologischen Bekämpfung können Sie Gelbsticker bzw. Gelbtafeln verwenden, die in die Erde gesteckt werden. Sie verhindern die Eiablage und stoppen die Vermehrung.
Achten Sie vorbeugend darauf, dass das Zitronengras nie zu feucht steht. Zudem ist hilfreich, die Pflanze im Topf von unten zu wässern.
Überwinterung
Für die Überwinterung sind Temperaturen zu empfehlen, die nicht unter zehn Grad Celsius fallen. Holen Sie die Pflanze vor Wintereinbruch in wärmere Gefilde zurück.
Falls Sie das Zitronengras den Sommer über im Beet kultivieren, graben Sie es aus und pflanzen Sie es in einen Topf um. Teilen Sie der Pflanze einen hellen und warmen Standort im Haus zu. Eine sonnige Fensterbank oder ein beheizter Wintergarten sind ideal.
Lassen Sie das Substrat erst antrocknen, bevor sie frisches Wasser nachgießen. Die Erde sollte nur leicht feucht sein. Gedüngt wird das Zitronengras während der Wintermonate nicht.
Sobald die Temperaturen im späten Frühjahr gleichmäßig über zehn Grad ansteigen, darf das Zitronengras wieder ins Freie.
Ernte und Lagerung
Die beste Erntezeit ist im Sommer, da die Pflanze zu diesem Zeitpunkt fleißig neue Stängel nachbildet.
Sobald die Stiele eine Länge von 30 Zentimetern erreicht haben, dürfen Sie ernten. Verwenden Sie ein scharfes Messer und schneiden Sie den Stängel oberhalb der Wurzel ab. Vorsicht: Zitronengras ist sehr scharfkantig. Man kann sich leicht daran schneiden.
Verwenden Sie das Zitronengras am besten frisch. Das untere Drittel ist essbar – die oberen zwei Drittel sind faserig und weniger zum Verzehr geeignet.
Wenn Sie das Zitronengras trocknen, verliert es einiges an Aroma. Schlagen Sie es stattdessen in Papier ein und bewahren Sie das Zitronengras im Kühlschrank. So hält es einige Wochen, ohne an Aroma einzubüßen. Alternativ können Sie das Zitronengras einfrieren und die Verwendbarkeit auf ein Jahr verlängern.
Expertentipp
Die faserigen Blattanteile des Zitronengrases sind zum Wegwerfen zu schade. Zerkleinern Sie die Halme grob und bereiten Sie daraus einen aromatischen Tee zu. Dem Zitronengras-Tee werden krampflösende, schmerzstillende und antimikrobielle Wirkungen nachgesagt.
Häufig gestellte Fragen
Ist Zitronengras mehrjährig?
Ja, Zitronengras ist eine mehrjährige Pflanze. Bei richtiger Pflege und Überwinterung können Sie das Gewächs einige Jahre verwenden.
Wie hoch wächst Zitronengras?
Unter optimalen Bedingungen kann das Westindische Zitronengras zwischen ein und zwei Metern hoch werden.
Wie kann man Zitronengras vermehren?
Zitronengras lässt sich im Frühling und Herbst durch Teilung vermehren. Achten Sie darauf, den Wurzeln hierbei möglichst nicht zu schaden.
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