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Sonstige Pflegetipps und Tricks

Wiese kalken – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Wiese kalken - eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

In der Landwirtschaft wird häufig kohlensaurer Kalk genutzt, um die Wachstumsbedingungen für Pflanzen zu optimieren. Das funktioniert natürlich auch auf der Privatwiese. Auch hier kann Kalk die Bodenstruktur verbessern und den Graspflanzen bei der Nährstoffaufnahme helfen.

Rasen muss nicht grundsätzlich gekalkt werden

Viele Menschen glauben, dass Kalk, ähnlich wie Dünger, jedes Jahr ausgebracht werden sollte – und zwar auf jedem Rasen. Tatsächlich muss ein Grasfläche nur dann gekalkt werden, wenn die Erde zu sauer ist. Ein saures Mikroklima wirkt sich negativ auf die Verfügbarkeit wichtiger Nährstoffe aus und führt zu einem trockenen, gelb gefärbten Rasen.

Dass ein Boden übersäuert ist, zeigt sich häufig durch die vermehrte Bildung von Moos. Außerdem treten Unkrautpflanzen wie Hahnenfuß, Fingerkraut oder Sauerampfer auf. Die sicherste Antwort auf die Frage, ob das Ausbringen von Kalk nötig ist, gibt die Bestimmung des pH-Wertes des Bodens. Hierfür gibt es in jedem Gartenfachhandel Teststreifen.

Zur Bestimmung des pH-Wertes müssen zunächst Bodenproben an verschiedenen Stellen entnommen werden. Diese werden dann im Verhältnis 1:1 mit destilliertem Wasser vermischt. Nach zehn Minuten kann der Teststreifen in die Flüssigkeit getaucht werden. Der pH-Wert der Probe kann anhand der Verfärbung des Streifens abgelesen werden.

Was der pH-Wert über Ihren Rasen aussagt

Was der pH-Wert über Ihren Rasen aussagt


Der richtige pH-Wert für die Wiese ist von der Bodenbeschaffenheit abhängig. So gelten folgende Orientierungswerte:

  • sandige Böden: 5,5
  • mittelschwere Böden: 6,0
  • lehmige Böden: 6,5

Liegt der Wert deutlich unter 5, ist der Boden zu sauer. Dann sind wichtige Nährstoffe für das Gras nur noch eingeschränkt verfügbar. Es ist in diesem Falle sinnvoll Kalk auf der Wiese auszubringen.

Auch wenn der pH-Wert im Normalbereich liegt, kann gekalkt werden. Denn die Vorteile von Kalk, wie beispielsweise eine verbesserte Bodenstruktur, zahlen sich auch für einen gesunden Boden aus. Vom Kalk fernhalten, sollten sich Gartenbesitzer nur bei pH-Werten über 6,5. Sonst kann es passieren, dass das Gras abstirbt und durch Unkraut wie Klee oder Brennnesseln ersetzt wird.

Wann und wie wird gekalkt?

Wann und wie wird gekalkt
Im Idealfall wird der Rasen zu Beginn des Frühlings gekalkt, wenn der letzte Schnee geschmolzen und die Erde nicht mehr gefroren ist. Im Herbst macht das Kalken eher weniger Sinn, denn durch die schnelle Erhöhung des pH-Wertes werden Schneeschimmel und andere Pflanzenkrankheiten begünstigt. Für gewöhnlich reicht es aus Wiesen alle drei bis vier Jahre zu kalken.

Vor dem Ausbringen des Kalks sollten der Boden und die Grasnarbe durch Vertikutieren aufgelockert werden. Anschließend geben die Verbraucherhinweise auf der Rückseite der Kalkpackung an, wie der Kalk dosiert werden sollte. Auch das ist nicht bei jedem Produkt gleich, sondern hängt von der Stärke des jeweiligen Produktes ab. In den meisten Fällen variiert die benötigte Menge jedoch zwischen 100 bis 200 Gramm pro Quadratmeter.

Die berechnete Menge Kalk kann, bestenfalls mit Handschuhen, in einen Streuwagen gegeben werden, mit dem auf der Wiese gerade Bahnen gezogen werden. Stellen, die mit dem Wagen schwer zu erreichen sind, können von Hand nachgestreut werden. Im Anschluss muss der Rasen gut bewässert werden, damit das Granulat in die Erde einziehen kann. Zudem sollte die Wiese für einige Zeit nicht betreten werden.

Expertentipp

Das Kalken kann Symptome, aber nicht die Ursache eines sauren Bodens beseitigen. Deshalb sollten Gartenbesitzer in Betracht ziehen, ihren Boden zu sanden. Dafür wird einfach jährlich eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht Sand auf dem Rasen verteilt und mit einer Harke eingearbeitet. Nach einigen Jahren könnte es dann möglich sein, auf Kalk zu verzichten.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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