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Pflanzenvermehrung

Weinrebe durch Absenker oder Samen vermehren

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Weinrebe durch Absenker oder Samen vermehren

Weinreben können hierzulande nicht nur in den ausgewiesenen Weinbaugebieten angebaut werden. Auch in anderen Regionen kann die Weinrebe an günstigen Standorten und mit der richtigen Pflege gut kultiviert werden.

Um die Weinrebe selbst zu vermehren, gibt es verschiedene Methoden. Doch nicht jede Vermehrungsmethode ist immer und überall problemlos möglich und führt dazu noch zum gewünschten Erfolg.

Verschiedene Vermehrungsmethoden und ihre Vor- und Nachteile

Es gibt verschiedene Wege um die Weinrebe zu vermehren:

  • Vermehrung durch Absenker
  • Verschiedene Arten der Stecklingsvermehrung
  • Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung durch Absenker ist mit Abstand die gebräuchlichste Vermehrungsmethode. Genau wie die Stecklingsvermehrung ist die Methode recht einfach und führt schnell zum Erfolg. Doch für beide Methoden gilt es strenge Vorschriften einzuhalten.

So sind beide Methoden in Deutschland nur außerhalb der offiziellen Weinanbaugebiete erlaubt. Es handelt sich dabei um eine gesetzliche Regelung, die in der Reblausverordnung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert ist.

Eine Vermehrung durch Samen darf indes überall versucht werden. Doch diese Methode ist nicht einfach und vor allem sehr langwierig. Wer sich für die Vermehrung durch Samen entscheidet, sollte dies eher als ein spannendes Experiment sehen, das nur vielleicht und mit Glück zum Erfolg führt.

Vermehrung durch Absenker

Vermehrung durch Absenker


Bei der Vermehrung durch Absenker bleibt der Ableger bis er selbst Wurzeln gebildet hat an der Mutterpflanze. Auf diese Weise wird die neue Pflanze so lange über die Mutterpflanze mit Nährstoffen versorgt, bis die neuen Wurzeln diese Aufgabe übernehmen können.

  1. Im Frühjahr, spätestens im Frühsommer wird ein einjähriger Trieb in Bodennähe ausgewählt. Unter dem Trieb wird eine circa 10 cm tiefe Erdfurche angelegt, in die der Trieb gut hineinpasst.
  2. Der Trieb wird so gebogen, dass er in die Furche passt und nur noch die Triebspitze mit zwei Augen aus der Erde herausschaut. Anschließend wird der Trieb mit Erde bedeckt.
  3. Die Erde wird gut angedrückt und das ganze Konstrukt mit Steinen oder Metallklammern so fixiert, dass der Trieb bis zum Herbst sicher in der Erde verbleibt.
  4. Vor allem bei trockenem und heißem Wetter muss der Absenker den ganzen Sommer über regelmäßig gegossen werden. Im Herbst hat die junge Weinrebe dann genügend Wurzeln gebildet, um sich eigenständig zu versorgen. Dann kann sie von der Mutterpflanze getrennt und an den gewünschten Standort gepflanzt werden.
  5. Vermehrung durch Samen

Vermehrung durch Samen
Die Vermehrung durch Samen ist bei der Weinrebe nicht einfach, denn ihre Samen besitzen eine natürliche Keimhemmung, die aufgehoben werden muss. Zusätzlich benötigen sie eine Stimulation durch Kälte, um überhaupt zu keimen.

Zur Vermehrung sollten daher nur ausgesuchte und vitale Traubenkerne gewählt werden. Ein vitaler Traubenkern mit guten Keimaussichten ist an folgenden Merkmalen erkennbar:

  • feste Konsistenz
  • sinkt im Wasser auf den Grund

Aufheben der Keimhemmung

Traubenkerne sind mit einer natürlichen Keimhemmung versehen, die verhindert, dass die Samen sofort nach ihrer Reifung mit der Keimung beginnen. In der Natur löst sich diese Hemmung erst nach dem Winter auf.

Damit die Kerne zur Aussaat keimbereit sind, werden sie 24 Stunden lang in 0,2 prozentigem Kaliumnitrat gelegt.

Stratifikation

Den zusätzlich notwendigen Kältereiz erhalten die Kerne durch Stratifikation. Sie werden dazu in einer Plastiktüte mit feuchtem Sand für 8 bis 12 Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt. Während dieser Zeit muss der Sand gleichbleibend feucht gehalten werden.

Erst danach können die Samen an einem hellen Standort bei rund 20 Grad Celsius ausgesät werden. Nach 6 bis 8 Wochen erscheinen mit ein wenig Glück die ersten Keimlinge.

Expertentipp

Die Aussaat gelingt am besten in Anzuchterde. Diese muss durchgehend feucht gehalten werden. Das gelingt am besten, wenn die Töpfe mit einer Plastiktüte oder einer Anzuchthaube abgedeckt werden.

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/ArtmannWitte

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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