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Pflanzenvermehrung

Weinrebe aus Kernen ziehen

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Weinrebe aus Kernen ziehen

Weinreben im heimischen Garten oder auf dem Balkon sind eine schöne Bereicherung. Da es meist jedoch gar nicht so einfach ist, an einen Rebstock zu gelangen, werden häufig Weintraubenkerne genutzt um eigene Pflanzen zu ziehen. Zwar ist der Zeitaufwand hierfür recht hoch, mit einigen Tipps kann es jedoch gelingen, stabile Weinreben aus Kernen zu ziehen.

Passende Rebsorte auswählen

Bevor es an das Anpflanzen geht, sollte zunächst die passende Rebsorte ausgewählt werden. Hierbei spielt das Klima eine große Rolle: Weinreben sind sehr empfindlich, weshalb die jeweiligen Sorten abhängig von den klimatischen Bedingungen vor Ort ausgewählt werden sollten. Auch bei der späteren Verwendung der Trauben gibt es einige Unterschiede. So gibt es Tafeltrauben, Keltertrauben, Ziertrauben, welche nicht für den Verzehr geeignet sind, oder Traubensorten, die für die Herstellung von Rosinen verwendet werden. Vor der Auswahl der Kerne sollte man sich also zunächst überlegen, für welchen Zweck man die Trauben verwenden möchte.

Die Kerne vorbereiten

Die Kerne vorbereiten


Die Kerne für die Aussaat lassen sich über verschiedene Quellen, wie beispielsweise den Winzerbedarf, Agrarmärkte, Gärtner, Baumschulen oder spezielle Onlineshops beziehen. Zunächst sollten beschädigte Kerne aussortiert werden. Um zu erkennen, welche Kerne für die Aussaat geeignet sind, gibt es verschiedene Kriterien. So sollten sich die Kerne fest anfühlen und das sogenannte Endosperm sollte sichtbar sein. Dieses sollte eine gräuliche oder weiße Färbung aufweisen.

Nachdem die Kerne sortiert wurden, sollten sie gründlich gewaschen werden, um Schmutzreste und andere Rückstände zu entfernen. Anschließend werden die Kerne 24 Stunden lang in lauwarmem Wasser eingeweicht.

Der nächste Schritt besteht aus der sogenannten Stratifikation, also einem Kälteschock. Dieser wird benötigt, um die Kerne keimfähig zu machen. Hierfür werden die Kerne zusammen mit etwas feuchtem Sand oder Kompost in einen Gefrierbeutel gefüllt. Dieser wird nun für etwa acht bis zwölf Wochen im Kühlschrank, idealerweise im Gemüsefach, aufbewahrt.

Die Kerne aussäen

Die Kerne aussäen
Nachdem die Kerne ihre Zeit im Kühlschrank verbracht haben, sind sie keimfähig und können ausgesät werden. Hierfür eignen sich kleinere Anzuchttöpfe und Anzuchterde. Die Kerne werden etwa einen Zentimeter tief in die Erde gesteckt, welche kontinuierlich feucht gehalten werden sollte. Der ideale Standort sollte 20 Grad warm sein, beispielsweise in einem kleinen Gewächshaus. Die Kerne benötigen nun etwa zwei bis acht Wochen um zu keimen.

Die Setzlinge pikieren und umtopfen

Die Setzlinge pikieren und umtopfen
Sobald die Setzlinge eine Höhe von etwa acht Zentimetern erreicht haben, können sie pikiert werden. Die Pflanzen sollten weiterhin an einem warmen und geschützten Ort bleiben, bis sie etwa 30 Zentimeter groß sind. Erst dann sollten sie in einen größeren Topf oder nach draußen umziehen. Haben sich die Pflanzen gut in den heimischen Garten eingefügt, tragen sie meist ab dem zweiten oder dritten Jahr die ersten Früchte. Sobald sie anfangen zu reifen, helfen Vogelschutznetze sie vor verschiedenen Vogelarten zu schützen. Alternativ helfen sonnendurchlässige Beutel aus Organza Stoff Insekten von den Trauben abzuhalten.

Expertentipp

Wer bei der Stratifikation ganz sicher gehen will, dass die Kerne sich bestmöglich entwickeln, sollte Torf verwenden. Dieser besitzt fungizide Eigenschaften und verhindert damit Schimmelbildung.

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/Leonsbox

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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