Die Waldkiefer, auch bekannt als Gemeine Kiefer, gehört zur Familie der Kieferngewächse und ist von Europa bis nach Sibirien weit verbreitet. Dieses winterharte und robuste Nadelgehölz erreicht eine stattliche Wuchshöhe von bis zu 30 Metern und wird gerne für die Bonsaigestaltung verwendet. Je nach Standort und Wetterbedingungen ist die Krone der Kiefern kegelförmig und schmal, aber auch breite schirmartige sowie andere bizarre Formen sind keine Seltenheit. Die Rinde des Gehölzes ist orangerot, die etwa acht Zentimeter langen Nadeln bläulich grün. Viele Zwergformen der Waldkiefereignen sich bestens für eine Kultur als Bonsai.
Der richtige Standort
Waldkiefern bevorzugen das ganze Jahr über vollsonnige Standorte. Damit das Gehölz auf allen Seiten genügend Sonnenlicht abbekommt, ist es empfehlenswert, den Waldkiefer-Bonsai erhöht zu platzieren. Ansonsten tendiert das Bäumchen dazu, seine Nadeln abzuwerfen oder im schlimmsten Fall sogar abzusterben.
![Gießen und Düngen](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2021/12/Giessen-und-Duengen-6.jpg)
Obwohl Kiefern Trockenperioden gut überstehen, sollten Sie den Bonsaibaum bedarfsgerecht gießen, sodass das Substrat immer gleichmäßig feucht ist. Kiefern haben einen geringen Wasserbedarf, weshalb Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Hier schafft eine Drainage im Pflanzgefäß Abhilfe und sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Verabreichen Sie dem Gehölz von April bis August alle zwei Wochen speziellen Flüssigdünger für Bonsais. Als Alternative eignet sich auch einmal jährlich organischer Kugeldünger.
Der Schnitt
![Der Schnitt](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2021/12/Der-Schnitt.jpg)
Das ganze Jahr über werden unerwünschte Knospen mit einem Werkzeug oder der Pinzette abgeknipst. Zudem empfiehlt es sich. Äste auszulichten und eng stehende Nadeln zu entfernen. Dies sorgt dafür, dass die bisher im Schatten versteckten Augen durch die Sonnenstrahlung zum Wachsen angeregt werden. Junge Triebe können Sie ab Mai ungefähr zwei Drittel einkürzen, um die Verzweigung der Waldkiefer zu fördern und gleichzeitig die Form des Bonsaibäumchens beizubehalten.
Drahten, Umtopfen und Überwintern
![Drahten, Umtopfen und Überwintern](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2021/12/Drahten-Umtopfen-und-Ueberwintern.jpg)
Bis zum Beginn des Sommers werden lediglich die Kerzen gekürzt, damit sich neue Knospen bilden. Wenn die neuen Triebe der Konifere verholzen, schneiden Sie diese ein Drittel zurück. Sie können Waldkiefern im Prinzip das ganze Jahr über in jede gewünschte Form drahten, allerdings ist der Herbst und Winter der beste Zeitpunkt dafür. Zum einen wird der Baum nicht in seinem Wachstum gestört und zum anderen stößt er während dieser Vegetationsperiode am wenigsten Harz aus. Um das Einwachsen des Drahtes zu verhindern, umwickeln Sie diesen mit Bast.
Topfen Sie die Waldkiefer alle zwei oder drei Jahre um und nehmen hierbei auch einen Rückschnitt der Wurzeln vor. Waldkiefern wachsen normalerweise auf kargen Böden und mögen dementsprechend kein nährstoffreiches Substrat. Sie können entweder spezielle Bonsaierde aus dem Fachhandel verwenden oder wahlweise eine Mischung zu gleichen Teilen aus Walderde und Lavagranulat. Waldkiefern sind winterhart und benötigen keine Schutzmaßnahmen im Freien.
Expertentipp
Unter Bonsaiexperten werden Kiefern in zwei Kategorien unterteilt. Es gibt Kiefernarten, welche zweimal jährlich austreiben und andere Arten, die jährlich einen Austrieb bilden. Zur ersten Kategorie zählen beispielsweise die Japanische Rotkiefer sowie die Japanische Schwarzkiefer. Kiefernarten, die nur einmal jährlich austreiben sind zum Beispiel die Mädchenkiefer, die Europäische Schwarzkiefer und die Waldkiefer. Die hier aufgezählten Exemplare zählen zu den beliebtesten Nadelgehölzen, die für die Kultivierung als Bonsai verwendet werden.
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