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Unkraut, Moos & Schimmel

Unkraut – wie wirkt Harnstoff gegen die Pflanzen?

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Unkraut - wie wirkt Harnstoff gegen die Pflanzen

Soll der Rasen, die Blumen- und Gemüsebeete sowie die Küchen- und Heilkräuter im Garten Freude und Ertrag bringen, müssen wildwachsende Pflanzen regelmäßig entfernt werden. Denn sie beeinträchtigen das Wachstum der mit Arbeit und Liebe angesiedelten Nutz- und Zierpflanzen, indem sie ihnen Nährstoffe, Licht und Wasser entziehen.

Die von Insekten, Vögeln und vom Wind verbreiteten Samen heimischer Wildkräuter vermehren sich oft sehr schnell, in großer Zahl, an den falschen Standorten und verwandeln sich auf diese Weise zu lästigem Unkraut. Wie Harnstoff auf Gewächse wirkt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Störende Beikäuter

Störende Beikäuter


Zu den häufigsten und bekanntesten als Unkraut eingestuften Garten- und Wegpflanzen zählen Brennnesseln, Gänseblümchen, Sauerampfer und Löwenzahn. Dazu gesellen sich die im Volksmund etwas weniger geläufigen Schachtelhalme, Breit- und Spitzwegerich, Giersch oder Ackerwinden. Diese Gewächse enthalten für Menschen wichtige Vitamine und Mineralien und können mit etwas Kreativität zu bekömmlichen Tees, Salaten, Suppen und Saucen verarbeitet werden. Deshalb werden sie von Kennern nicht als Unkraut angesehen, sondern als Wild-, Nutz- oder Beikräuter bezeichnet.

Treten sie im Garten in unerwünschte Konkurrenz mit den regulär kultivierten Blumen und Kräutern oder wuchern auf Gehwegen, Auffahrten und der Terrasse, fangen die Probleme für Gartenliebhaber an. Denn Unkraut durch Ausreißen zu beseitigen ist anstrengend und zeitraubend. Es mit Pflanzenschutzmitteln zu vernichten, ist in privaten Gärten und auf versiegelten Flächen per Gesetz untersagt, wenn das Grund- und Oberflächenwasser dadurch verunreinigt oder der Naturhaushalt geschädigt werden könnte.

Wirkspektrum von Harnstoff

Wirkspektrum von Harnstoff
Hat man sich für die Entfernung des Unkrauts entschieden und kann man die störenden Pflanzen nicht manuell entfernen, kommt als empfohlenes Hausmittel häufig Harnstoff zur Sprache. Diese Substanz besteht zu etwa 50 Prozent aus Stickstoff und ist in ihrer Reinform ungiftig und gut wasserlöslich. Bei Harnstoff handelt es sich um ein Stoffwechselprodukt, das von Menschen und Tieren in der Leber aus Ammoniak gebildet und vor allem mit dem Urin über die Nieren ausgeschieden wird. Harnstoff kommt als Stickstoffdünger zum Einsatz, wird in vielen Salben und Cremes gegen trockene Haut verwendet und hat eine gewisse Bedeutung bei der Herstellung von Klebstoffen.

Harnstoffmittel, die gegen Unkraut in der Landwirtschaft eingesetzt werden, gibt es seit 1951. Sie bestehen aus zahlreichen Wirkstoffen. Zur Unkrautbekämpfung eignet sich zum Beispiel die Gruppe der Phenylharnstoffe. Vom Unkraut aufgenommen werden die Wirkstoffe hauptsächlich über die Wurzeln. Es kommt zur Hemmung der Fotosynthese und die Gewächse sterben ab. Unterschieden wird zwischen gegen Pflanzen selektiv wirkende Herbizide und Breitbandherbizide, die ihre Wirkung gegen viele Arten entfalten. Phenylharnstoffe gehören zu den selektiv wirksamen Pflanzenschutzmitteln.

Urin als Unkrautvernichter

Ob der Einsatz von menschlichem oder tierischem Urin zur Bekämpfung von Unkraut in Gärten sinnvoll ist, hängt von der Art der Anwendung ab. Denn unverdünnter Urin kann Pflanzen durch langsames Austrocknen schädigen und abtöten. Er fördert verdünnt mit Wasser im Mischverhältnis 1:20 durch Einbringen seiner Inhaltsstoffe, wie Phosphor, Stickstoff, Kalium und Kalzium, als Dünger das Wachstum von Pflanzen.

Urin von Rauchern oder von Menschen und Tieren, die Medikamente einnehmen, enthält pflanzenschädliche Inhaltsstoffe. Zudem trägt ein von der Ernährung abhängiger Salzgehalt in niederschlagsarmen Gebieten zu einer Versalzung des Bodens bei. Zu bedenken ist weiterhin, dass bei häufigem Ausbringen von Urin Keime und schädliche Bakterien an die Pflanzen gelangen.

Expertentipp

Es ist wichtig, dass Hobbygärtner, die Urin zur Unkrautvernichtung verwenden möchten, berücksichtigen, dass ein gezielter Einsatz nicht ohne Probleme umgesetzt werden kann. Wenn der Urin in den Boden eindringt und an die Wurzeln aller erreichbaren Pflanzen gelangt, werden auch umliegende Nutzpflanzen geschädigt.

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