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Obstpflanzen

Stachelbeeren – alte und neue Sorten im Überblick

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Stachelbeeren - alte und neue Sorten im Überblick

Die Stachelbeere zählt, neben der Johannisbeere, zu den beliebtesten Beerenarten in unseren Obstgärten. Die Früchte enthalten viel Fruchtsäure und Vitamin C und wirken im Rohverzehr verdauungsfördernd und blutreinigend. Als Obstlieferant wird die Beerenobstsorte seit dem 16. Jahrhundert im deutschen Sprachraum kultiviert.

Wildbeeren – die Ahnen unserer Stachelbeere

Stachelbeeren zählen zu den Steinbrechgewächsen. Die Heimat der wilden Vorfahren unserer heimischen Stachelbeeren liegt in Nord- und Mitteleuropa. Die Wildbeerensträucher wuchsen in Auwäldern, am Waldrand und auf Lichtungen. Dort fanden sie geschützte Standorte mit genügend Sonne und auch hellen Schatten.

Von der Wildbeere zu alten und neuen Sorten

Von der Wildbeere zu alten und neuen Sorten


Aus der wilden Stachelbeere mit kleinen Früchten entstanden durch Kreuzung mit großfrüchtigen englischen und amerikanischen Sorten im Laufe der Zeit die reich tragenden alten Sorten. Daraus entwickelten sich neue Züchtungen mit erhöhter Mehltauresistenz und weniger Stacheln. Gemeinsam angebaut, bieten alte und neue Sorten eine hübsche Vielfalt an Farb- und Geschmacksnuancen im heimischen Garten. Als Beerenhochstämmchen finden sie auch in kleinen Gärten noch Platz.

Der ideale Standort für Stachelbeeren

Der ideale Standort für Stachelbeeren
Grundsätzlich sind Stachelbeersträucher recht anspruchslos und vertragen Sonne wie auch sanften Schatten. In der Sonne reifen allerdings die süßeren Früchte. Alte wie neue Sorten lieben etwas kalkhaltigen, lehmigen Boden und gedeihen auf Kalkmergel besonders gut. Büsche pflanzt man mit einem Abstand von 1,50 m, Hochstämmchen können mit 1,20 – 1,30 m Zwischenraum etwas enger stehen. Sie benötigen aber ein Stützgerüst, damit die Frucht behangene schwere Krone nicht abknickt. Die Blütezeit alter und neuer Sorten liegt von März bis Mai.

Alte Stachelbeersorten

Hier finden Sie eine Übersicht alter Stachelbeersorten.

Hönings Früheste

Altbewährte Strauchsorte. Sehr frühe Reife von Ende Juni bis Anfang Juli. Grüne, mittelgroße, fast kugelige Beeren. Früchte borstig behaart. Fruchtfleisch süß säuerlich aromatisch. Wenig mehltauanfällig.

Weiße Triumph

Zuverlässige Strauchsorte, auch für Hochstämmchen geeignet. Mittelfrühe Reife ab Mitte Juli. Große, gelbe, rundliche und fein behaarte Beeren mit festem Fruchtfleisch. Im Geschmack süß säuerlich und saftig. Sehr ertragreich.

Grüne Kugel

Alte deutsche Sorte. Mittelfrühe Reife ab Mitte bis Ende Juli. Große bis mittelgroße breitrunde Beeren. Hellgrüne, feste Früchte mit süß säuerlichen, aromatischem Geschmack. Die ‚Grüne Kugel‘ benötigt Pflege, da der Strauch anfällig ist für Kälteschäden, Mehltau und Blattfallkrankheit.

Lady Delamere

Die ‚Lady Delamere‘ ist mit der ‚Grünen Kugel‘ verwandt, allerdings deutlich robuster. Sie eignet sich für raue Lagen. Ein hoher Ertrag mit großen, saftreichen Beeren zeichnet diese alte Sorte aus.

Rote Triumph

Seit über 100 Jahren bewährte, rotfrüchtige Stachelbeere. Reife mittelfrüh bis spät von Mitte bis Ende Juli. Die großen, kugeligen Beeren sind fein behaart, fest und dick. Im Geschmack süß säuerlich. Kräftiges Gewächs, aber anfällig für Mehltau.

Maiherzog

Uralte, rotfrüchtige Sorte von 1890. Als reichtragende Beere bringt ‚Maiherzog‘ bei Vollreife weinrote, große, glatte Früchte hervor. Mit ihrem feinwürzigen Aroma war diese Stachelbeere früher als Tortenbelag sehr beliebt.

Neue Stachelbeersorten

Hier finden Sie eine Übersicht neuer Stachelbeersorten.

Rucola

Neue Sorte mit geringer Anfälligkeit für Mehltau und Blattfallkrankheit. Mittelspäte Reife ab Mitte Juli. Ovale, mittelgroße, dunkelrote, feste Beeren, kahl oder wenig behaart. Im Geschmack aromatisch und von mittlerer Süße.

Rolanda

Mehltauresistente, ertragreiche Strauchsorte mit wenig Stacheln. Mittelfrühe bis späte Reifezeit ab Juli. Die Früchte sind mittelgroß, dunkelrot, glattschalig und platzfest. Die schön gefärbten Beeren schmecken süßaromatisch mit frischer Säure.

Invicta

Mehltaufeste Strauchsorte mit hohem Ertrag. Späte Reife von Mitte bis Ende Juli. Kugelige, mittelgroße, feste, grüngelbe Beeren. Geschmack mittelsüß mit wenig Säure.

Hinnonmäki

Robuste, winterfeste finnische Züchtung. Späte Reife von Juli bis August. Je nach Sorte grüne, gelbe oder rote Früchte. Geschmack süß und wohlschmeckend, daher in besonderem Maße für den Direktverzehr geeignet.

Expertentipp

Wird ein Teil der halbreifen Früchte abgeerntet und zu Kompott eingekocht, entlastet man den Stachelbeerstrauch und erhält später besonders schöne und ausgereifte Beeren.

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/Avalon_Studio

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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