Zur Gattung der Anemonen gehören rund 120 verschiedene Arten, die von niedrigen, teppichbildenden Sorten bis hin zu hohen Beetstauden eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen umfassen, die je nach Art zu verschiedenen Jahreszeiten erblühen. Ihre feinen Blüten bewegen sich bereits beim kleinsten Windhauch anmutig hin und her. Diese Eigenschaft hat der Anemone auch ihren deutschen Namen ‘Windröschen’ eingebracht.
Dank ihrer Blühfreudigkeit und Vielseitigkeit sind Anemonen in vielen Gärten zu finden. Trotz ihrer Eleganz und ihrem filigranen Erscheinungsbild sind Anemonen äußerst robust, langlebig und nahezu unverwüstlich. Doch wer Windröschen im eigenen Garten anpflanzen möchte, sollte sich bewusst sein, dass die Pflanzen leicht giftig sind und vor allem bei Kindern unangenehme Vergiftungssymptome hervorrufen können.
Der enthaltene Giftstoff und dessen Wirkung
Anemonen gehören zu den Hahnenfußgewächsen. Weltweit zählen rund 62 verschiedene Gattungen mit mehr als 2.500 unterschiedlichen Arten zu dieser Pflanzenfamilie. Allen gemein ist deren Giftigkeit. Alle Hahnenfußgewächse und damit auch Anemonen enthalten die toxische Verbindung Protoanemonin. Diese ist in allen Pflanzenteilen enthalten und wird freigesetzt, sobald die Pflanze verletzt wird.
Protoanemonin gehört chemisch zu den Lactonen und verursacht bei Hautkontakt Reizungen, die bis hin zur Blasenbildung reichen können. Darüber hinaus zählt es zu den Nervengiften und kann beim Verzehr weitaus schlimmere Symptome auslösen, wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen, als bei bloßem Hautkontakt.
Dennoch ist der Pflanzengiftstoff vor allem für die Homöopathie von großer Bedeutung. Medizinisch wird Protoanemonin jedoch nur von getrockneten Pflanzen genutzt. Während des Trocknens wandelt sich das giftige Protoanemonin in den ungiftigen Stoff Anemonin um. Dieser ist antibakteriell und wird zur Behandlung von Schnupfen und Erkältungen, aber auch bei Ohrenentzündungen und Rheuma eingesetzt.
Wirkung auf Kinder und Tiere
Anemonen haben aufgrund des enthaltenen Protoanemonins einen unangenehm bitteren Geschmack, der Fressfeinde vom Verzehr abhalten soll. Dennoch besteht für kleine Kinder und Haustiere eine erhöhte Gefahr, wenn Anemonen im eigenen Garten gezüchtet werden, sodass auf eine Kultur der anmutigen und hübschen Pflanzen besser verzichtet werden sollte.
Expertentipp
Aufgrund der hautreizenden Wirkung des enthaltenen Protoanemonins sollten bei der Pflege von Anemonen grundsätzlich Gartenhandschuhe getragen werden.
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