Schildläuse sind eines der häufigsten gesundheitlichen Probleme bei Olivenbäumen in Deutschland. Leider werden diese Schädlinge oft erst sehr spät entdeckt und sind aufgrund ihrer charakteristischen Schilde gegen viele Hausmittel immun. Dennoch ist es besser für die Umwelt und den Olivenbaum, wenn man sie ohne chemische Gifte bekämpft. Welche Hausmittel wirken also und wie wendet man sie richtig an?
Einen Schildlausbefall am Olivenbaum erkennen
Zumeist zeigt sich ein Befall mit Schildläusen zuerst durch eine klebrige Substanz an den Unterseiten der befallenen Blätter. Im weiteren Verlauf beginnen die Blätter des Olivenbaums, sich einzurollen und zu vertrocknen. Schließlich fallen sie ab und in sehr weit fortgeschrittenen Fällen bildet sich ein deutlich sichtbarer weißlicher Belag. Die Läuse selbst sind allerdings auf Oliven nur schwer zu erkennen, da sie farblich gut getarnt sind und stillsitzen. Lediglich im Larvenstadium bewegen sie sich. Oft fallen jedoch Ameisen auf, die sich vom klebrigen Sekret der Läuse ernähren.
Erstmaßnahmen bei Schildläusen
Wenn Sie Schildläuse auf einer Pflanze entdecken oder vermuten, sollten Sie das betroffene Gewächs sofort aus der Nähe anderer Pflanzen entfernen, damit die Larven nicht auf diese übergehen können. Stellen Sie sie an einen vollsonnigen Ort, denn häufig ist Schwächung durch Lichtmangel die Ursache des Befalls. Prüfen Sie dann die Blattunterseiten der Nachbarpflanzen, ob auch sie bereits Symptome zeigen.
Mechanische Entfernung durch Abkratzen
Haben Sie den Schildlausbefall noch im Frühstadium entdeckt, können Sie die Läuse möglicherweise noch einfach von den Blattunterseiten abkratzen. Damit Sie dabei nicht die Blätter verletzen, verwenden Sie am besten einen Lappen oder eine alte Zahnbürste. Diese Methode ist sehr schonend, hat aber den Nachteil, dass man nicht sieht, ob man wirklich alle Läuse, Eier und Larven erwischt hat. Wiederholte Anwendungen und Nachkontrollen sind daher ratsam.
Mit Wasser abwaschen
Deutlich rascher ist das Abspritzen mit einem starken Wasserstrahl. Dazu muss es sich aber schon um einen älteren kräftigen Olivenbaum handeln, dem kein Schaden durch den Wasserdruck droht. Auch besteht das Risiko, bei der Anwendung das Substrat auszuwaschen. Legen Sie den Baum daher am besten auf die Seite und zielen Sie vom Topfende her auf die Unterseiten der Blätter. Genau dort sitzen ja auch die Läuse.
Behandlung mit Öl
Eine weitere sanfte Methode ist, die Schildläuse in Öl zu ersticken. Beim Olivenbaum verwenden Sie dazu am besten Olivenöl, da ihm andere Öle schaden können. Mischen Sie einen Esslöffel Öl mit einem halben Teelöffel Spülmittel und 500 Millilitern lauwarmem Wasser und bestreichen Sie alle betroffenen Stellen zwei Wochen lang täglich gründlich damit. Achten Sie dabei besonders darauf, auch die Blattunterseiten zu behandeln, und beschränken Sie die Anwendung nur auf tatsächlich befallene Pflanzenteile.
Mit Brennnesseljauche gegen die Läuse
Ein besonders gutes Mittel gegen Läuse aller Art ist Brennnesseljauche. Dazu schneiden Sie Brennnesseln und lassen Sie mehrere Tage in einem geschlossenen Behälter voll Wasser stehen. Dann besprühen oder übergießen Sie die befallene Pflanze täglich mit dem Mittel. Anders als bei anderen Hausmitteln müssen Sie sich bei Brennnesseljauche keine Sorgen machen, wenn Sie in die Erde im Pflanztopf gerät. Sie ist ein natürlicher Dünger, der Ihrem Olivenbaum und auch anderen Gartenpflanzen nicht schadet. Achten Sie lediglich darauf, dass sie den Baum nicht ertränken.
Läusebehandlung mit Schmierseife und Spiritus
Als besonders effektiv bei Olivenbäumen gilt eine Mischung aus Schmierseife und Spiritus, die aber auch sehr aggressiv ist und daher nur vorsichtig angewandt werden sollte. Geben Sie 30 Milliliter Schmierseife und ebenso viel Spiritus in zwei Liter Wasser und lassen Sie die Mischung etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde stehen. Dieses Mittel trägt man am besten mit einem Pinsel auf. Führen Sie zehn Tage bis zwei Wochen nach der ersten Anwendung noch eine zweite durch.
Expertentipp
Ist der Befall schon weit fortgeschritten, schneiden Sie die am stärksten betroffenen Triebe am besten radikal ab, bevor Sie mit der Behandlung mit einem Hausmittel beginnen. Entsorgen Sie sie dann in einem verschlossenen Beutel im Biomüll und nicht über den Kompost, damit Sie keine weiteren Pflanzen infizieren.
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