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Gemüsepflanzen

Rhabarberzeit in Deutschland – wie lange dauert sie?

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Rhabarberzeit in Deutschland – wie lange dauert sie

Rhabarber erfreut uns im Frühjahr mit seinem saftig, sauren und doch süßen Aroma. Diese Leckerei steht uns jedoch immer nur einen ganz bestimmten Zeitraum zur Verfügung. Danach werden die Stangen größtenteils ungenießbar und die Pflanze tritt in die Ruhephase ein.

Interessante Details zum Rhabarber

Interessante Details zum Rhabarber


Man könnte meinen, der Rhabarber sei ein urdeutsches Gemüse. Doch das stimmt nicht. Ursprünglich stammt das Gewächs aus dem Himalaya, von wo es im 11. Jahrhundert auch in den Westen transportiert wurde.

Der lateinische Name Rheum rhabarbarum bedeutet so viel wie „Barbaren-Wurzel“ oder „fremdländische Wurzel“.

Im Mittelalter wurde vor allem das unterirdische Wurzelwerk für medizinische Zwecke genutzt.

Heute ist der Rhabarber bei uns ein beliebtes Frühjahrsgemüse (manchmal zählt man ihn auch zum Obst). Aus Rhabarber werden leckere Konfitüren, Saft, Kuchen oder Gebäck zubereitet.

Essbar sind nur die Stangen. Das Blattwerk muss entfernt werden. In den grünen Blättern ist nämlich gesundheitsschädliche Oxalsäure enthalten. Die kann bei rohem Verzehr schlimmstenfalls Erbrechen und Kreislaufstörungen verursachen. Auch die Stangen sollten aufgrund geringer Oxalsäure-Gehalte nur gekocht verzehrt werden.

Richtig zubereitet ist der Rhabarber eine aromatisch-säuerliche Leckerei, die viel Vitamin C, die Mineralstoffe Kalium und Phosphor sowie faserige Ballaststoffe liefert.

Die Rhabarbersaison endet an einem ganz besonderen Datum

Die Rhabarbersaison endet an einem ganz besonderen Datum
Traditionell werden die Stangen nur bis zum 24. Juni geerntet. Gartenfreunde, Traditionalisten und Christen kennen diesen Tag als den Johannistag oder das christliche Mittsommerfest.

Für die Ernte und den Umgang mit Pflanzen im Garten war der Zeitpunkt, der in etwa auf die Sommersonnenwende fällt, ein wichtiges Datum. Man erntete zum Beispiel auch die Johanni-Nüsse oder ließ viele Pflanzen wie den Rhabarber oder auch Spargel ab diesem Zeitpunkt in Ruhe. Der Grund war ganz einfach, dass sich die Pflanzen bis zum nächsten Jahr ausreichend regenerieren konnten.

Heute wird diese Tradition von vielen Gärtnern und Gemüsebauern weiter strikt eingehalten.

Geerntet wird der Rhabarber nur zwischen der ersten Reife im März und dem 24. Juni.

Wer sich danach noch eine leckere Stange aus dem Garten holt, begehrt sicherlich nicht sofort einen schweren Fehler. Dennoch sollte dieser Zeitpunkt nicht allzu lange überschritten werden. Mit zunehmendem Alter nehmen die Oxalsäure-Werte in der ganzen Pflanze zu und sie wird ungenießbar.

Häufig gestellte Fragen

Hat es mit dem Erntestopp zum Johannitag etwas Besonderes auf sich?

Der Einfluss des Sonnenstandes sorgt in Pflanzen für biochemische Vorgänge. Das Sinken der Sonne löst bestimmte vegetative Mechanismen aus. Von daher haben das Datum und der Einfluss der Sonnenwende auch einen ganz fundierten und nicht nur spirituellen Hintergrund.

Kann Rhabarber auch im Sommer noch verzehrt werden?

Wenn die Pflanze noch einmal frische Triebe bildet, können die in jungem Zustand gegessen werden. Die alten Stängel enthalten dann schon zu viel Oxalsäure und dürfen nicht mehr verzehrt werden.

Wie giftig ist die Oxalsäure?

In 100 g Rhabarber sind je nach Sorte und Reifegrad zwischen 150 mg und 765 mg Oxalsäure enthalten. Tödlich wäre Oxalsäure erst ab 5 g. Geringere Mengen lösen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen aus.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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