Olivenbäume sind sowohl für Gartenanfänger als auch für Profis geeignet, sich in der Vermehrung mediterraner Pflanzen zu üben. Die Pflanzen sind äußerst robust und verzeihen auch einmal einen Fehler. Für eine erfolgreiche Zucht ist Wärme ein ganz wichtiger Faktor. In Gegenden mit mildem Klima ist es sogar möglich, den Olivenbaum im Freiland zu kultivieren. Der folgende Artikel befasst sich mit den Dingen, die man für eine erfolgreiche Vermehrung des Olivenbaumes beachten sollte.
Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten, einen Olivenbaum zu vermehren:
- Die Vermehrung aus einem Steckling
- Ziehen des Baumes aus einem Samenkern
Vermehrung durch Stecklinge
Von einem bereits vorhandenen Olivenbaum werden ein oder mehrere möglichst junge, etwa 5 bis 10 cm lange Triebe ausgewählt, die noch nicht verholzt sind. Auf den Trieben sollten sich auch einige Augen befinden. Eine schräge Schnittkante ist für den Steckling von Vorteil bei der späteren Wasseraufnahme.
Zuerst werden die unteren Blätter des Ablegers entfernt. Der Steckling wird entweder in ein Wasserglas mit täglich frischem Wasser gegeben, oder gleich in einen Pflanztopf mit Anzuchterde gesetzt. Unten im Topf sollte sich eine Drainage aus Kieselsteinen oder Tonscherben befinden. Die Erde rund um den Ableger wird leicht angedrückt und anschließend eingegossen. Es ist wichtig, in den kommenden Wochen das Substrat nicht nass, aber immer feucht zu halten, und nicht zu düngen. Der optimale Standort für den Topf ist ein warmer und heller Ort, beispielsweise eine Fensterbank.
Da der Olivenbaum viel Wärme braucht, sind Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad ideal. Je nach Temperatur und Helligkeit kann es ein paar Monate dauern, bis der Steckling Wurzeln bildet. Das Zeichen, dass der Steckling Wurzeln geschlagen hat, sind die sich neu entwickelnden Blätter. Dann kann die Pflanze nach draußen gebracht werden und sich langsam an die Sonnenstrahlen gewöhnen.
Vermehrung durch Samenkerne

Der Kern einer frischen, vollreifen Olive wird vom Fruchtfleisch befreit und über Nacht in lauwarmes Wasser gelegt. Um besser zu keimen ist es sinnvoll, den Kern mit Schleifpapier etwas anzuschleifen. Oliven aus dem Glas sind dazu nicht geeignet! Unbedingt frische Oliven aus der Gärtnerei verwenden! Es besteht auch die Möglichkeit, ein getrocknetes Saatgut im Fachhandel zu bestellen.
Der Kern wird in einen Topf mit Anzuchterde gelegt und etwa 1-2 cm tief in die Erde gedrückt. Es ist auch möglich, mehrere Kerne in einen Topf zu geben, da nicht immer alle Kerne zu keimen beginnen. Anschließend wird über die Kerne eine dünne Schicht Erde gegeben und diese leicht angegossen. Der Topf sollte an einem warmen, hellen Ort stehen. Temperaturen von mindestens 25 Grad sind ideal. Nun ist Geduld gefragt, denn es kann zwischen 4 und 12 Wochen dauern, bis die Kerne zu keimen beginnen, und sich schließlich die ersten Triebspitzen zeigen. Sind die ersten Blätter zu sehen, darf die Pflanze in den Garten wandern. Sie sollte allerdings nur langsam an die Sonneneinstrahlung gewöhnt werden.
Stecklinge und Samenkerne im Vergleich
Grundsätzlich ist eine Vermehrung des Olivenbaumes sowohl mit Stecklingen als auch mit einem Samenkern möglich. Die Variante mit Stecklingen gilt allerdings als die schnellere und mehr Erfolg versprechende Variante, da Olivenbäume aus Stecklingen schneller wachsen und auch in kürzerer Zeit die ersten Früchte tragen.
Ein aus Stecklingen gezogener Olivenbaum braucht durchschnittlich 6-7 Jahre bis zur ersten Fruchtung, während ein aus dem Samenkern gezogener Baum bis zu 10 Jahren benötigt, um die ersten Früchte hervorzubringen.
Die perfekte Erde für den Olivenbaum
Oliven sind relativ anspruchslos und pflegeleicht. Damit der Olivenbaum hervorragend gedeihen kann, braucht er viel Sonne, Wärme, und die richtige Erde.
Die optimale Olivenerde sollte zusammengesetzt sein wie folgt:
- ein Drittel bis zur Hälfte aus Sand oder Kies
- Zwei Drittel bis zur Hälfte aus Blumenerde
Eine Alternative dazu wäre Zitronenerde, die sich ebenfalls verwenden lässt.
Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen
An den Wurzeln lässt sich erkennen, wann es an der Zeit ist, die Pflanze umzusetzen. Sind die Wurzeln bereits außerhalb des Drainagelochs zu sehen, braucht die Olive einen größeren Topf. Dieser sollte ungefähr ein Drittel größer als die Baumkrone sein.
Expertentipp
Es ist sinnvoll, den Olivenbaum alle 2-3 Jahre in einen neuen Topf umzusetzen. Häufigeres Umsetzen wäre eher kontraproduktiv, da dadurch das optimale Wurzelwachstum behindert wird. Das Gleiche gilt für ein Umsetzen in zu große Töpfe.
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