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Sonstige Pflegetipps und Tricks

Mischkultur und Fruchtfolge im Kleingarten

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Mischkultur und Fruchtfolge im Kleingarten

Seit über tausend Jahren wissen Bauern, dass Kulturpflanzen den Boden auslaugen, wenn sie lange Zeit auf der gleichen Stelle angebaut werden. Um dem vorzubeugen, erfanden unsere Vorfahren die Dreifelderwirtschaft mit Fruchtwechsel. Nach Sommer- und Wintergetreide folgte ein Jahr der Brache, damit sich der Boden erholen und neue Kraft schöpfen konnte.

Im intensiv bewirtschafteten Kleingarten, wo auf verhältnismäßig engem Raum eine vielfältige Mischung aus Gemüse, Obst und Ziergewächsen gedeihen soll, wandeln wir den Fruchtwechsel zur Fruchtfolge ab. Wir ersetzen die Periode der Brache, indem wir dem Gartenboden die entnommenen Nährstoffe mit Kompost und Dünger zurückgeben. Außerdem pflanzen wir Mischkulturen mit guten Nachbarn an, die sich im Wachstum und Gedeihen ergänzen und gegenseitig schützen.

Die dreijährige Fruchtfolge für einen optimalen Ertrag

Der Gartenbau mit Fruchtfolge leitet sich aus der Beobachtung ab, dass verschiedene Gemüsepflanzen dem Boden unterschiedlich große Nährstoffmengen entnehmen. Darum teilt man sie in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer ein. Die dreijährige Fruchtfolge setzt voraus, dass der Kleingärtner seine Beete in drei Pflanzquartiere aufteilt und der Reihe nach bewirtschaftet.

In einem gut gedüngten Beet wachsen im ersten Jahr die Starkzehrer, die reichlich Nährstoffe benötigen. Im zweiten Jahr folgen die Mittelzehrer mit etwas geringeren Ansprüchen und den Abschluss bilden die Schwachzehrer im dritten Jahr. Danach ist das Gartenbeet erschöpft und muss erneut mit Nährstoffen versorgt werden.

Starkzehrer machen den Anfang

Starkzehrer machen den Anfang


Zu den Starkzehrern gehören alle großen Kohlarten wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing und Blumenkohl, aber auch Rosenkohl, Gurken, Kartoffeln, Lauch, Sellerie, Zucchini und Kürbis sind starke Düngerfresser. Im biologisch bewirtschafteten Garten benötigen sie außer Kompost auch organischen Dünger wie verrotteten Mist, getrockneten Rinderdung oder Hornspäne. Die Zugabe von Steinmehl bietet eine gute Ergänzung an Spurenelementen. Außerdem werden Starkzehrer während der Wachstumsphase mehrfach mit Brennnesseljauche angegossen.

Die Kultur von Mittelzehrern im zweiten Jahr

Die Kultur von Mittelzehrern im zweiten Jahr
Mittelzehrer kommen in der Hauptsache mit Kompostdüngung aus. Zu ihnen zählen Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Rote Beete, Fenchel, Salat, Spinat, Schwarzwurzeln, Radieschen, Kohlrabi und Paprika. Im Frühjahr kann etwas organischer Dünger für einen guten Wachstumsstart gestreut werden. In der Hauptwachstumszeit tut den Gemüsepflanzen ab und zu ein kräftiger Schluck Pflanzenjauche gut.

Schwachzehrer schließen die Fruchtfolge ab

Schwachzehrer schließen die Fruchtfolge ab
Genügsame Gartengewächse wie Bohnen, Erbsen und Kräuter zählen zu den Schwachzehrern und werden zum Ende der dreijährigen Fruchtfolge in die Beete gepflanzt. Sie begnügen sich mit reiner Kompostdüngung. Erbsen und Bohnen geben dem Gartenboden sogar Nährstoffe in Form von Stickstoff zurück. Bei Kräutern muss man mit jeglicher Düngung vorsichtig sein. Gerade die aus Südeuropa stammenden mediterranen Kräuter lieben es eher karg und sonnig.

Vierjährige Fruchtfolge mit Gründünger

Vierjährige Fruchtfolge mit Gründünger
Nach Abernten des Gartenbeetes im Herbst des dritten Jahres wird es mit Kompost und organischen sowie mineralischen Düngernährstoffen aufgefüllt und ist bereit für eine neue Fruchtfolge. Wer seinem Gartenboden etwas Gutes angedeihen lassen möchte, bewirtschaftet ihn mit einer vierjährigen Fruchtfolge. Sie ist dem alten Rhythmus der Ackerwirtschaft abgeschaut. Statt des Jahres der Brache wird im vierten Jahr Gründünger, wie Lupinen, angepflanzt und im Herbst untergegraben. Sie reichern den Boden auf natürliche Weise mit Stickstoff und Nährstoffen an.

Die Mischkultur im naturgemäßen Kleingarten

Die bunte und wohl geplante Mischkultur ist dem wilden Garten der Natur nachempfunden. Dort finden sich verschiedene Gewächse an einem Ort, die sich unter den spezifischen Wachstumsbedingungen vertragen und ergänzen. Diese guten Nachbarn spenden einander Schatten, halten Schädlinge fern und teilen sich Bodennährstoffe. Der Kleingärtner kann diese Eigenschaft der Natur für seinen Garten nutzen.

Gute und schlechte Nachbarn

Gute Nachbarn sollen sich im Blatt- und Wurzelbereich sowie bei den Signaldüften nicht in die Quere kommen. So passen zum Beispiel buschige und breitblättrige Gemüsepflanzen wie Kartoffeln gut zu Kohl, Meerrettich, Spinat oder Minze. Schlechte Nachbarn sind Erbsen, Kürbis, Sellerie oder Tomaten. Machen Sie sich im Zuge Ihrer Pflanzplanung mit guten Nachbarn und schlechten Nachbarn vertraut.

Expertentipp

Fruchtfolge und Mischkultur werden im Kleingarten optimal umgesetzt, indem gute Nachbarn anhand ihres Nährstoffverbrauchs im Beet kombiniert werden. Optimal ist es Stark-, Mittel- und Schwachzehrer als gut geplante Mischkultur guter Nachbarn in die Beete zu pflanzen.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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