Die Kirschfruchtfliege ist ein lästiger Schädling an Süßkirschen. Der beste Schutz ist es, den Entwicklungszyklus der Kirschfruchtfliege zu unterbrechen und Massenvermehrungen zu verhindern. Chemische Pflanzenschutzmittel zur direkten Bekämpfung stehen für den Hausgarten nicht zur Verfügung. Mit biologischen Mitteln können die Fliegen aber wirksam in Schach gehalten werden.
Die Entwicklung der Kirschfruchtfliege
Die Fliegen sind etwa 5mm groß und haben drei auffällige schwarze Streifen auf ihren Flügeln. Die Weibchen legen von Mitte Mai bis Ende Juni ihre Eier einzeln in heranreifenden Kirschen ab, wenn diese ihre Farbe von Grün zu Gelb wechseln. Nach drei bis zwölf Tagen schlüpfen aus den Eiern die Maden. Diese fressen zwei bis sechs Wochen lang das Fruchtfleisch um den Kern und verlassen die Früchte dann. Wenn die Kirschen nicht bereits am Boden liegen, dann lassen sich die Maden vom Baum fallen. Sie verpuppen sich in der Erde direkt unter dem Baum. Die Puppen überwintern. Im Mai schlüpft aus ihnen die nächste Generation Kirschfruchtfliegen.
Dem Befall vorbeugen
Frühe Kirschsorten mit einer Erntezeit in der ersten bis dritten Kirschwoche werden weniger stark befallen als späte. Die Fliegen schlüpfen zu spät und finden keine Früchte im richtigen Entwicklungsstadium mehr vor. Das Abdecken des Bodens unter den Bäumen mit Vlies oder engmaschigen Netzen mit maximal 0,8 mm Maschenweite vor der Schlupfzeit, verhindert, dass die Fliegen aus dem Boden kommen. Das kann den Befall um bis zu 90 % reduzieren.
Während der Flugzeit können die Tiere mit gelben Leimtafeln und Pheromonfallen gefangen werden. Sehr dicht schließende engmaschige Netze mit maximal 1,4 mm Maschenweite halten die Kirschfruchtfliegen von kleinen Bäumen fern.
Der Befallsdruck für das folgende Jahr lässt sich reduzieren, wenn alle heruntergefallenen Früchte sofort aufgesammelt und vernichtet werden, bevor sich die Larven verpuppen können.
Kirschbäume spritzen
Es gibt keine zugelassenen chemischen Pflanzenschutzmittel gegen Kirschfruchtfliegen im Hausgarten. Mit Wermut-Tee können Sie aber die Fliegenweibchen abschrecken. Kochen Sie 150 g Wermutblätter in 5 Litern Wasser auf und lassen Sie den Tee 24 Stunden ziehen. Mit einem Druckluftsprüher können Sie den Sud in der Krone des Kirschbaums verteilen. Beginnen Sie damit vier Wochen nach der Blüte, wenn sich die ersten kleinen, grünen Früchte bilden. Wiederholen Sie die Behandlung mehrmals in der Woche bis Ende Juni.
Gegen die Puppen im Boden hilft der Einsatz des Nematoden Steinernema feltiae. Dieser Nützling wird als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel angeboten und kann einfach mit einer Gießkanne auf dem Boden verteilt werden. Die Fadenwürmer parasitieren die Larven und verhindern, dass sie sich verpuppen.
Expertentipp
Kombinieren Sie möglichst viele der vorbeugenden und abschreckenden Maßnahmen. Dadurch verhindern Sie, dass sich die Kirschfruchtfliegen zu stark in ihrem Garten vermehren und gleichzeitig schützen Sie ihre Bäume vor neu zugezogenen Schädlingen aus der Umgebung.
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