Hopfen ist ein langlebiger, tiefgrüner Sichtschutz. Er treibt früh im Jahr aus und rankt schnell in die Höhe. Es gibt männliche und weibliche Hopfenpflanzen; die männlichen bilden unscheinbare grüne Rispen. Die Blüten der weiblichen Pflanze sind duftende grüne Dolden. Man verarbeitet sie zu Seifen, Duftkissen, beruhigenden Tees, aber vor allem zu Bier. Allerdings müssen die weiblichen Blüten dafür unbefruchtet bleiben. Wächst männlicher Hopfen in der Nähe, werden die weiblichen Blüten bestäubt und verlieren ihren Duft.
Hopfenpflanzen vermehren über Wurzelableger
Hopfenbauern vermehren ihre Pflanzen über
Wurzelableger, genannt Fechser. So hat der Ableger dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Ein Fechser ist leicht zu bekommen: Hopfenpflanzen schicken in den meisten Jahren ein, zwei Wurzelausläufer zur Seite. Diese sogenannten
Laufwurzeln schneidet man ab und pflanzt sie ein.
Die richtige Jahreszeit für einen Wurzelfechser ist im Frühling, wenn die Hopfenranken aus dem Boden treiben. Laufwurzeln sind leicht zu sehen, denn auch sie schicken Ranken nach oben. Eine Reihe von Trieben, die von der Hauptpflanze weg nacheinander aus der Erde spitzen, gehören zu einer Laufwurzel. Graben Sie die Erde um solche Triebe herum vorsichtig auf, bis Sie die Wurzel finden, und folgen Sie ihr zur Mutterpflanze. Dort schneiden Sie den Wurzelausläufer ab. Lange Ausläufer können Sie in zwei Stücke trennen. Eingepflanzt wird der Wurzelfechser so tief, wie er ursprünglich im Boden war.
Hopfen aussäen
Hopfensamen brauchen zum Keimen erst Frost, dann Licht. Sie werden oberflächlich auf die Erde gelegt und nur ein wenig angedrückt, nicht bedeckt. Im Garten sät man zeitig aus: im Februar oder März. Zur Anzucht im Haus müssen die Samen für drei Wochen in den Kühlschrank, um Wintertage zu simulieren. In beiden Fällen vereinzelt man die jungen Hopfenpflanzen im Mai bis Juni, solange sie noch klein genug sind.
Aus den Samen kommen sowohl männliche als auch weibliche Hopfenpflanzen. Unterscheiden kann man sie erst an der Blüte. Wer in einem Hopfenanbaugebiet wohnt, muss männliche Pflanzen vernichten.
Männlicher Hopfen: stellenweise verboten
In Hopfenanbaugebieten darf niemand männliche Hopfenpflanzen ziehen, nicht einmal im eigenen Garten: Der Wind kann den Pollen weit verbreiten. Eine einzige männliche Hopfenpflanze kann die Dolden eines ganzen Hopfengartens befruchten und damit die Ernte verderben. In Gegenden mit Hopfenanbau müssen männliche Pflanzen deshalb ausgerissen werden.
Die Hopfenanbaugebiete in Deutschland sind:
- die bayerische Hallertau
- das Elbe-Saale-Gebiet
- das Gebiet um Tettnang am Bodensee
- das Hopfenanbaugebiet Spalt in Franken
Expertentipp: So schützen Sie die junge Hopfenpflanze vor Pilzbefall
Hopfen ist anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten. Diese beginnen an den unteren Blättern und breiten sich nach oben aus. Zur Vorbeugung entfernt man im Mai oder Juni das untere Laub bis auf Kniehöhe. Im Dialekt der Hallertau heißt dieser Arbeitsschritt: labern.
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