Hokkaido-Kürbisse der Art Cucurbita maxima gehören hierzulande zu den beliebtesten Speisekürbissen. Die eher kleinwüchsigen, orangeroten Kürbisse haben eine besonders dünne Schale, die problemlos verarbeitet und verzehrt werden kann. Sie sind bis zu 1,5 Kilogramm schwer, besitzen ein feines, nussiges Aroma, bieten sich für vielfältige Zubereitungen an und können auch in unseren Breiten problemlos kultiviert werden. Worauf beim Beschnitt geachtet werden sollte, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Von Europa nach Japan und zurück
Bereits im 16. Jahrhundert brachten Portugiesen Kürbisse nach Japan, wo sich die früchtetragenden Kriechpflanzen schnell verbreiteten. Im 19. Jahrhundert gelangten weitere Sorten aus Amerika in das fernöstliche Inselreich. Die japanischen Gemüsezüchter gelten seit jeher als experimentierfreudig und erfolgreich. Immer wieder kreuzten sie verschiedene Kürbissorten miteinander. 1933 kam die Züchtung Uchiki Kuri auf dem Markt, die ein weltweiter Erfolg werden sollte.
Der ersten nach Deutschland importierten Samen dieser Züchtung stammten von der Insel Hokkaido. Aus diesem Grund vermarktete der in Stuttgart lebende japanische Gemüsehändler Hiroshi Kozaki die Kürbisse unter dem Namen Hokkaido. Seit den 90er Jahren werden Hokkaido-Kürbisse europaweit angebaut, ganzjährig vermarktet und als Gartengemüse angebaut.
Richtiger Beschnitt

Wie die meisten Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) sind auch Hokkaido-Kürbisse schnell wachsende Kriechpflanzen. Man kann ihnen beim Wachsen förmlich zusehen. Nimmt die Ausbreitung überhand, können die Gewächse problemlos zurückgeschnitten werden. Schnittmaßnahmen können theoretisch zu jeder Zeit erfolgen.
Am günstigsten ist es jedoch, den Haupttrieb nach dem dritten oder fünften Nebentrieb zu beschneiden. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Blütenansätze dann an höheren Stellen liegen. Kürbispflanzen nehmen einen Beschnitt nicht übel und wachsen fleißig weiter. Für Schnittmaßnahmen eignen sich scharfe Messer, Gartenscheren und herkömmliche Scheren für junge Triebe.
Männliche und weibliche Blüten

Hokkaidos sehen mit ihren gelben, trichterförmigen Blüten und den hübschen Blättern durchaus attraktiv aus. Für eine ergiebige Ernte können zudem einige Blüten, ausschließlich männliche, entfernt werden. Die Nährstoffe fließen dann in die verbleibenden weiblichen Blüten, die dadurch größere Früchte bilden.
Weibliche Blüten erkennt man an ihrem bauchigen Ansatz, der bereits die Form eines kleinen Kürbisses besitzt. Männliche Blüten bilden längere Stiele. Die essbaren Blüten können als Beigabe für frische Gartensalate oder als Dekoration von Speisen verwendet werden.
Die schmackhaften Kürbisblüten wie auch die Blüten von Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) kann man beliebig mit Schafskäse, Ziegenkäse, Fisch und Hackfleisch füllen, eine Kürbisblütensauce für Pasta zubereiten oder sie frittieren. An den Blüten finden leider auch Nacktschnecken Geschmack, weshalb entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden sollten.
Verarbeitung
Hokkaido-Kürbisse müssen im Gegensatz zu anderen Kürbisarten meist nicht geschält werden. Zum Zerteilen sollte man ein besonders scharfes Messer verwenden. Vorzugsweise sollte man Kürbisse vom Stiel- zum Blütenansatz in zwei Hälften teilen, das Stroh mit den Kernen entfernen und das Fruchtfleisch in Würfel. schneiden
Hokkaido-Kürbisse sind nach etwa 20 Minuten gar. Das Fruchtfleisch kann nach dem Abgießen des überschüssigen Kochwassers samt Schale zu einer sämigen Masse gestampft werden, die zu einer Suppe oder zu einem Püree verarbeitet oder eingefroren wird. Durch das Einfrieren hält man die Grundlage für ein schnelles, schmackhaftes und gesundes Essen bereit. Geeignete Gewürze für Gerichte mit Hokkaido-Kürbissen sind Kurkuma, Ingwer, Muskatnuss, Curry, Thymian, Paprika, Pfeffer, Kümmel und Knoblauch.
Expertentipp
Auch die Kerne von Hokkaido-Kürbissen können genutzt werden. Sie sind eine gesunde Ergänzung für Salate und Suppen, wenn sie geröstet als Topping verwendet werden. Außerdem können sie als Snack zwischendurch genossen werden. Es ist möglich, eine Handvoll Kerne von besonders schönen Exemplaren zu trocknen und im nächsten Jahr als Saatgut zu verwenden.
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