Dass eine Haselnuss nicht einfach nur eine Haselnuss ist, merken wir spätestens, wenn wir in verschiedene Sorten hineinbeißen. Die am häufigsten vertretene Sorte ist die gemeine Hasel. Ihr Strauch kann bis zu sechs Meter hoch werden, die Haselnüsse im Supermarkt stammen meist jedoch von einem Verwandten der gemeinen Hasel: der Lambertshasel. Daneben gibt es noch einige weitere Sorten, die sich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Geschmack deutlich unterscheiden. So ergeben sich auch ganz individuelle Einsatzgebiete. Die bekanntesten Sorten in Mitteleuropa sind die halleschen Riesen, Webbs Preisnüsse, Lambertshasel und das Wunder von Bollweiler.
Die hallischen Riesen
Eine Sorte von Haselnüssen, die besonders breit und hoch wächst, sind hallesche Riesen. Wenn zu dieser Sorte noch weitere Wildsorten in der näheren Umgebung gepflanzt werden, können die Erträge sehr hoch und die Frucht überdurchschnittlich groß sein. Durch den süßlich-fruchtigen Geschmack, der bei einzelnen Früchten aber durchaus fehlen kann, werden sie gerne als Snack oder zum Kuchenbacken verwendet. Hallesche Riesen sind gegenüber Wind- und Wetterumschwüngen recht unempfindlich und leiden nur selten an Krankheiten, was den hohen Ertrag ebenfalls begründet.
Lambertsnüsse und Webbs Preisnüsse
![Lambertsnüsse und Webbs Preisnüsse](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2021/10/Lambertsnuesse-und-Webbs-Preisnuesse.jpg)
Beim schnellen hinschauen wird die Lambertshasel manchmal mit Hagebutten verwechselt: Ihre intensiv rote Schalenfarbe hebt sie deutlich von der gemeinen Hasel ab und ihr überaus starkes Aroma ist in Kuchen sowie als Öl sehr beliebt. Lambertsnussöl wird in etwas hochpreisigeren Kosmetika verwendet und spendet langanhaltend Feuchtigkeit. Die Lambertshasel kann entweder als Strauch, aber auch als Baum wachsen und je nach Kultur können die Früchte auch weiß sein. Ihren Ursprung hat sie im Nordosten des Balkan.
Die Preisnüsse haben als Hauptmerkmal die deutlich ovalere und länglichere Form und ihre grau-braun-grüne Färbung. Ihr Geschmack kann in Einzelfällen etwas bitter ausfallen. Im Vergleich zu anderen Sorten tragen Webbs Preisnüsse schon sehr früh Früchte (August); außerdem gelten sie als eine der hochwertigsten Haselnusskulturen.
Das Wunder von Bollweiler
![Das Wunder von Bollweiler](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2021/10/Das-Wunder-von-Bollweiler.jpg)
Der Geschmack lässt auch hier teilweise zu wünschen übrig, dafür aber sind die Früchte aber über zwei Zentimeter lang und haben einen vergleichsweise schweren Kern. Dadurch eignen sie sich optimal für die Gewinnung von Nussöl, in der Küche ist jedoch kein Verlass darauf, dass Sie die richtigen Früchte erwischen. Auch hier empfiehlt sich das Ansetzen von mehreren Wildsorten im Umkreis der Sorte, um den Ertrag zu erhöhen.
Expertentipp
Webbs Preisnüsse schmecken am besten, wenn sie noch ein wenig weich sind und der Milchsaft noch vorhanden ist.
Häufig gestellte Fragen
Welche Sorte ist für meinen Garten am besten geeignet?
Verschiedene Haselnusssorten haben auch unterschiedliche Ansprüche an die herrschenden Licht- und Bodenbedingungen. Während das Wunder von Bollweiler beispielsweise sehr anspruchslos ist und auch durchlässigen Boden verträgt und auch den Herbst gut übersteht, ist die Lambertshasel beispielsweise kälteempfindlicher. Eine Analyse der bevorstehenden Bedingungen kann die Entscheidung erleichtern.
Gibt es auch giftige Haselnusssorten?
Nein. Bei Haselnusspflanzen sind von der Wurzel über die Blätter, bis hin zur Frucht und der Schale alle Teile vollkommen ungiftig. Je nach Reifestadium kann es nur sein, dass sie manchmal etwas bitter schmecken.
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