Der Haselstrauch, auch Waldhasel genannt, gehört zur Familie der Birkengewächse und zählt zu den ältesten Nutzpflanzen Mitteleuropas. Der sommergrüne Strauch ist hierzulande vermutlich schon seit der letzten Eiszeit heimisch und wächst vorzugsweise an Waldrändern und Feldhecken. Als Wildstrauch ist das Gehölz auch in Gebirgen verbreitet, kann mehrere Stämme ausbilden und erreicht eine stattliche Wuchshöhe von bis zu sieben Metern. Der Haselstrauch blüht oft schon im Januar und präsentiert die männlichen gelben Kätzchen, während die weiblichen Blüten hingegen rötlich und eher unscheinbar sind.
Haselnüsse durch Stecklinge vermehren
Wenn Sie neue Pflanzen aus Stecklinge ziehen möchten, ist der Herbst der ideale Zeitpunkt hierfür, weil in dieser Jahreszeit auch der Rückschnitt des Gehölzes erfolgt. Kurz nach der Ernte der Haselnüsse, können Sie Stecklinge für die Vermehrung des Haselstrauches gewinnen.
Falls Sie an Ihrem Haselstrauch keinen Rückschnitt vornehmen, schneiden Sie einfach ein etwa zehn Zentimeter langes Stück eines Zweiges der Mutterpflanze ab. Danach entfernen Sie die Blätter im unteren Drittel des Zweiges und stecken diesen in einen mit Anzuchterde gefüllten Topf. Verbringen Sie das Gefäß an einen hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Das Substrat sollte immer gleichmäßig feucht sein, damit sich binnen kurzer Zeit kräftige Wurzeln bilden. Im Frühjahr, wenn sich die ersten Knospen und Blätter entwickelt haben, können Sie den Steckling nach den Eisheiligen ins Freiland pflanzen.
Die Vermehrung durch Samen
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Haselnüsse können selbstverständlich auch über Nüsse vermehrt werden. Allerdings ist diese Methode, jedoch weniger geeignet, da ein erfolgreiches Ergebnis nicht immer sicher ist und hier Geduld gefragt ist. Außerdem kann es ungefähr zwei bis drei Jahre dauern, bis der so gezogene Haselstrauch Früchte hervorbringt. Wählen Sie bei dieser Art der Vermehrung mehrere Haselnüsse, welche in Töpfe auf dem Balkon eingepflanzt werden oder direkt ins Freiland. Wässern Sie die Erde regelmäßig, wobei Staunässe zu vermeiden ist. Um richtig keimen zu können, müssen die gepflanzten Nüsse einer Kälteperiode ausgesetzt werden. Im Frühjahr sind dann bereits die ersten Triebe der Jungpflanzen zu sehen. Allerdings dauert es sehr lange, bis sich aus den kleinen Pflänzchen ein stattlicher Haselstrauch entwickelt.
Haselnuss durch Absenker vermehren
Das Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt, um den Strauch durch Absenker zu vermehren. Bei dieser Methode suchen Sie einen tief sitzenden Trieb aus, den Sie leicht in die Erde drücken und danach mit einem Stein, Draht oder Hering am Boden fixieren. Hierbei sollte das Zweigende etwa zwanzig Zentimeter aus der Erde herausragen. Versuchen Sie den herausragenden Teil des Triebes nach Möglichkeit senkrecht nach oben zu biegen. Achten Sie darauf, dass der Boden an dieser Stelle immer gleichmäßig feucht ist, und gießen Sie bedarfsgerecht. Wenn nach einigen Monaten die Bewurzelung des Absenkers erfolgt ist, können Sie diesen von der Mutterpflanze trennen und an einem geeigneten Standort im Garten einpflanzen.
Expertentipp
Haselnussbäume sind sehr pflegeleicht, robust und winterhart und bevorzugen einen hellen, halbschattigen Standort im Freiland. Der Strauch toleriert zwar auch schattige Plätze, allerdings bildet er dann weniger Früchte aus. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und humos sein, damit das Gehölz prächtig wachsen und gedeihen kann.
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