Das Gartenjahr neigt sich seinem Ende zu – Blätter fallen von den Bäumen und die Ernte ist eingebracht. Es wird Zeit, die Gemüsebeete in den Winterschlaf zu schicken. Wie macht man ein Gemüsebeet winterfest und was gibt es zu beachten? Dieser Ratgeber gibt Auskunft.
Gemüsebeet winterfest machen – der richtige Zeitpunkt
Eine Bauernregel besagt, dass die Beete spätestens zum 21. Oktober winterfest sein sollten. Das Herbstwetter ist jedoch regional verschieden und schwankt von Jahr zu Jahr.
Statt sich auf ein bestimmtes Datum festzulegen, ist es besser, sich an der Natur orientieren. Die Temperaturen sind ein guter Anhaltspunkt. Nähern sich diese nachts der Frostgrenze, ist es an der Zeit, die Gemüsebeete winterfest zu machen.
Schwere Böden umgraben
Normalerweise ist ein Umgraben der Beete vor Wintereinbruch nicht erforderlich. Sehr schwere Böden bilden eine Ausnahme. Sie sind an einer gräulichen Farbe zu erkennen. Der Boden wirkt bei Trockenheit wie rissiger Beton. Das Umgraben durchlüftet die Erde und verhindert eine Verschlämmung.
Der Boden wird grobschollig mit dem Spaten aufgestochen und spartentief umgegraben. Reste von Zwiebeln und Salaten können in die Erde eingearbeitet werden. Sie dienen den Mikroorganismen als Nahrung. Unkraut, feste Strünke sowie erkrankte Pflanzenteile werden entfernt und auf dem Kompost entsorgt.
Im Winter kann der Frost in die grob aufgeworfenen Erdschollen eindringen. Der Boden wird durch eine sogenannte Frostgare locker und krümelig – die Erde muss im Frühjahr nur noch aufgelockert und eingeebnet werden.
Normale Böden auflockern

Feinkrümelige Böden werden aufgelockert. Unkraut wird sorgfältig entfernt, damit es im nächsten Frühjahr nicht unkontrolliert wuchert. Um die Erde mit Nährstoffen zu versorgen, sollte man den Boden mit reifer Komposterde oder Mist anreichern. Alternativ kann eine Gründüngung vorgenommen werden.
Gründüngung

Für die Bodenqualität sind leere Beete nicht förderlich. Unbedeckte und unbewachsene Erde ist Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert. Die vorhandenen Nährstoffe werden vom Regen ausgewaschen. Auch die Bodenlebewesen leiden unter den Naturschwankungen. Eine Gründüngung schafft Abhilfe.
Für die Gründüngung eignen sich beispielsweise Klee, Senf und Lupinen. Die abdeckende Pflanzmasse wirkt bei Frost wie eine wärmende Decke und versorgt den Boden mit Nährstoffen. Die Pflanzen erzeugen eine krümelige Erde und unterdrücken Unkrautwuchs.
Die Gründüngung friert meist in den Wintermonaten ab oder wird vor der Samenreife gemäht. Die Pflanzenreste lässt man auf dem Boden liegen. Sie wirken wie eine Mulchschicht. Im Frühjahr wird die Pflanzendecke in den Boden eingearbeitet. Winterharte Herbsteinsaaten wie Winterroggen bleiben bis zum Frühjahr stehen. Sie wachsen und keimen auch bei tiefen Temperaturen.
Wichtig: Die Gemüsebeete zum Ende der Saison nicht düngen. Außer einer Gründüngung ist kein weiterer Dünger zu empfehlen.
Beete abdecken
Böden ohne Gründüngung werden mit einer Schicht Stroh bzw. Grünschnitt abgedeckt, damit das Bodenleben aktiv bleibt. Auch Herbstlaub, das auf den Rasen fällt und mühsam zusammengerecht werden muss, ist optimal.
Die Mulchschicht versorgt die Erde mit ausreichend Nährstoffen und verhindert, dass der Boden tief durchfriert. Der Boden freut sich über den Erosionsschutz und wandelt das Laub in Humus um. Es findet eine kontinuierliche, sanfte Freisetzung der Nährstoffe statt.
Wichtig ist, dass die Mulchschicht nicht höher als fünf Zentimeter ist, damit die Erde atmen kann. Wer vermeiden will, dass der Wind das Herbstlaub erneut durch den Garten weht, beschwert das Laub mit etwas Kompost.
Kräuterbeete – Lavendel, Salbei und Rosmarin beispielsweise – kann man mit Tannen- und Fichtenzweigen bedecken.
Tipp: Wem nicht ausreichend natürliches Material zur Verfügung steht, kann Mulchvlies aus dem Handel verwenden, um die Beete abzudecken.
Winterhartes Gemüse schützen
Gemüsesorten wie Kohl und Lauch machen nicht viel Arbeit. Sie sind winterhart und können im Beet bleiben. Kohl schmeckt durch die Kälte wesentlich aromatischer. Fallen die Temperaturen in rauen Lagen zu stark in den Minusbereich, können die Pflanzen mit Gartenvlies abgedeckt werden. Zudem ist es hilfreich, sie mit etwas Erde anzuhäufen.
Weniger winterharte Gemüsesorten profitieren von einer doppelt ausgelegten Gartenvlies-Schicht.
Pflanzgefäße schützen
Wer keine klassischen Gemüsebeete sein Eigen nennen kann und Gemüse auf dem Balkon anpflanzt, der muss seine Pflanzgefäße ausreichend vor der Kälte schützen. Im Idealfall überwintern die Gefäße im Haus. Falls dies nicht möglich ist, sollten die Pflanzgefäße nach folgenden Schritten verpackt und geschützt werden:
- Noppenfolie um das Pflanzgefäß wickeln
- Leinensack über die Noppenfolie geben
- Gefäß auf Styroporplatten stellen
- Pflanzenerde mit Zweigen bedecken
Expertentipp
Um die abgeräumten Beete im Winter optimal zu nutzen, gibt es eine weitere Möglichkeit: Wintersalat statt Gründüngung säen! Winterportulak ist robust und anspruchslos und kann gut im Oktober oder später ausgesät werden. Die Pflanzen sind frostfest und können den Winter über im Beet bleiben. Sie schützen den Boden und tragen mit frischem Grün zur Speisekarte bei.
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