Die Eichel ist die Frucht des Eichenbaums. Es handelt sich um den zweithäufigsten Laubbaum Deutschlands. Er kommt in heimischen Wäldern, überwiegend in den drei Arten Traubeneiche, Stieleiche und Roteiche vor. Weltweit existieren 450 Eichenarten, die jeweils verschiedenste Formen der Eichel ausprägen.
Die Eichel – Aussehen, Eigenschaften und Reife
Eicheln sind längliche Nussfrüchte, die Eichenbäume jährlich im Herbst tragen. Sie werden bis zu 3 cm groß und sind an einer Seite durch einen ablösbaren Fruchtbecher (auch Kappe oder Cupula genannt) bedeckt. Am Fruchtbecher befindet sich ein länglicher Stiel.
Während der Ausbildung der Frucht ist sie zunächst grün gefärbt. Wird die Eichel reif, färbt sie sich braun glänzend ein. Ist der Reifeprozess abgeschlossen, löst sich die Eichel aus dem Fruchtbecher und fällt zu Boden.
Von der Eichel zum neuen Eichenbaum

Nahezu alle Pflanzen durchlaufen einen Kreislauf von der Aussaat über das Wachstum und die Ausbildung von Fruchtkörpern und deren erneutem Auskeimen bis hin zur Entstehung neuer Pflanzen. Gleichermaßen verhält es sich auch bei der Eiche. Reife Eicheln fallen auf den Boden. Hier verweilen sie, oder sie werden von Wildtieren eingesammelt oder gefressen. Verweilende oder eingesammelte Früchte verbringen nun die Kälteperiode auf oder im Boden, um im anschließenden Frühjahr auszukeimen. Nach etwa 15 Jahren und einem enormen Wachstum bringt ein junger Eichenbaum erstmals Eicheln hervor. Die Anzahl der Früchte unterscheidet sich von Jahr zu Jahr. Zum einen sind die klimatischen Bedingungen entscheidend für das Wachstum von Eicheln. Zum anderen erfolgt starkes Wachstum in sogenannten Mastjahren, die etwa alle fünf Jahre vorkommen.
Expertentipp
Eicheln sind seit jeher die optimale Nahrung für Waldtiere (Eichhörnchen, Rehe usw.). Auch zur Mast von Haustieren (Schweine) dienen die nährstoffreichen Früchte. Die Tiere fressen die Eicheln roh und vertragen sie auch ohne Probleme. Dem Fleisch der Tiere wird ein besonders nussiges Aroma zugeschrieben.
Menschen können Eicheln auch verzehren, dürfen sie aber keinesfalls roh zu sich nehmen. Der Fruchtkörper enthält viel Gerbsäure, welche beim Menschen starke Magen-Darm-Beschwerden hervorruft. Um Eicheln unbesorgt zu sich nehmen zu können, müssen diese gründlich gewässert werden. Auf diese Weise wird die Gerbsäure ausgespült. Die Frucht kann anschließend zu Mehl oder zu einer Art Kaffeepulver verarbeitet werden.
Häufig gestellte Fragen
Haben Eicheln eine heilende Wirkung?
Nein, die Eichel besitzt keine heilende Wirkung. Lediglich die Eichenrinde sowie Blätter und Blüten der Eiche haben heilende Eigenschaften. Diese Bestandteile wirken antibakteriell, blutstillend und entzündungshemmend.
Gefährden Schädlinge die Eiche und ihre Früchte?
Ja, seit einigen Jahren leidet der deutsche Eichenbestand unter dem Eichenprozessionsspinner. Die Raupe lebt auf Eichen und ernährt sich zunächst vom Laub des Wirtsbaumes. Zwar sind die Früchte nicht direkt vom Schädlingsbefall betroffen. Jedoch leidet der Baum und resultierend die Früchte, wenn der Befall über Jahre anhält.
Gibt es weibliche und männliche Eicheln?
Nein, Eicheln sind Früchte, die aus den weiblichen Blüten der Eiche hergehen. Am gleichen Baum existieren neben den weiblichen auch männliche Blüten. Deren Pollen bestäuben die weiblichen Blüten und erzeugen im Ergebnis den Fruchtkörper.
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