Bäume
Blutpflaume schneiden

Veröffentlicht
vor 5 Jahrenauf
Von
Lars Reibemann
Die Blutpflaume ist durch ihre stattliche Erscheinung und ihrer zu jeder Jahreszeit wunderschönen Farben in vielen Gärten oder Parks anzutreffen. Im Frühjahr besitzt sie eine strahlende Blütenpracht, während sie im Herbst zahlreiche Früchte abwirft.
Name und Herkunft
Die Blutpflaume gehört zur großen Gruppe der Kirschpflaumen und trägt ihren Namen aufgrund ihres dunkelroten, fast schwarz gefärbten Laubes. Im Frühjahr trägt der Blutpflaumenbaum eine Vielzahl von rosaroten Blüten, während er im Herbst kleine, aromatische Früchte trägt, welche aufgrund ihres angenehmen Geschmacks und ihren zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten sehr beliebt sind.
Die Wildart der Blutpflaume stammt ursprünglich aus Vorderasien und wurde in Europa in den letzten 400 Jahren in vielen Regionen kultiviert. Jedoch findet man sie auch hier in freier Natur oft verwildert sowohl an Feldhecken oder an warmen und sonnigen Berghängen vor.
Das Erscheinungsbild
Der Blutpflaumenbaum kann eine Höhe von bis zu sieben Metern erreichen und seine Krone erscheint rundlich bis kegelförmig mit einer Breite von drei bis hin zu sechs Metern. Es gibt Exemplare, welche auch ein mehrstämmiges Wachstum zeigen. Mit etwa 25 Zentimeter pro Jahr wächst die Blutpflaume verhältnismäßig langsam. Junge Triebe verfügen über eine braunrote Rinde, während die Rinde der älteren Blutpflaumenbäume eine schwarzbraune Färbung vorweisen. Meistens sind diese auch leicht bedornt. Der Stamm des Baumes ist mit großen Korkzellen besetzt und hat lediglich eine dünne und schwach gefurchte Borke mit grauschwarzer Farbe. Die Wurzeln bilden bei den meisten Blutpflaumenbäumen Ausläufer.
Die Blätter der Blutpflaume sind eiförmig bis elliptisch und etwa fünf Zentimeter lang. Sie strahlen in einer weinroten Färbung und verfügen über eine metallisch glänzende Oberfläche. Nach dem Austrieb verfärben sie sich schwarzrot und auch im Schatten ist nur eine sehr geringe Vergrünung feststellbar.
Die Blüten der Blutpflaume leuchten rosa mit einer Breite von etwa 2,5 Zentimetern. Sie werden ab Mitte März vor dem Laubaustrieb sichtbar und zeigen wie andere Rosengewächse die typischen fünf Blütenblätter, welche ein Magnet für viele Insekten sind und sich manchmal bereits am Frühlingsanfang öffnen können.
Die ab Juli reifen dunkelroten Kirschpflaumen sind essbar und in ihrer Größe übersteigen sie kaum die von Süßkirschen. Im reifen Zustand schmecken sie sehr süß und werden gerne bei der Herstellung von Kompott oder Konfitüre verwendet. Die wilde Blutpflaume hingegen trägt gelbe bis hellrote Früchte.
Die Pflege der Blutpflaume
Die Blutpflaume ist ein recht anspruchsloses Gewächs und bevorzugt sonnige Standorte. Sie wächst jedoch auch im Schatten, verfügt dann aber nur über eine spärliche Blüte und wenige Früchte. Sie ist zuverlässig frosthart, ist aber besser in wärmeren Gegenden aufgehoben. Möchte man eine Blutpflaume pflanzen, ist hierzu die Auswahl eines nährstoffreichen, kalkhaltigen Lehmbodens sinnvoll, jedoch gedeiht sie ebenfalls auf kargen Böden. Ein weiterer Hinweis auf die Robustheit und Anspruchslosigkeit der Blutpflaume ist, dass sie ohne Probleme auch längere Trockenphasen im Sommer überstehen kann.
Das Schneiden eines Blutpflaumenbaums
Ein Rückschnitt der Blutpflaume stärkt nicht nur ihre Vitalität, sondern hat auch eine prachtvolle Blüte und reiche Ernte zur Folge. Jedoch gibt es hier einige Punkte zu beachten.
Als generell anspruchsloses Gewächs benötigt die Blutpflaume nicht zwingend einen jährlichen Rückschnitt. Dieser bietet jedoch die Möglichkeit, sowohl die Form des Wuchses zu optimieren als auch die Vitalität der Pflanze im Gesamten zu unterstützen. Zwerg-Blutpflaumen hingegen sollten jährlich ausgelichtet werden. Sie wirken mit einem geeigneten Schnitt sehr dekorativ und sind daher insbesondere für kleine Gärten gut geeignet.
Der optimale Zeitpunkt, um Blutpflaumen zu schneiden, befindet sich nach der Blüte, was meistens im Mai oder Juni der Fall ist. Dann ist der im Gehölz stattfindende Saftstrom besonders gering und es wird über die Schnittstellen nur eine minimale Menge des Saftes verloren. Nach der Blüte befindet sich der Blutpflaumenbaum noch in seinem vollen Wachstum, was es ihm ermöglicht, die beschnittenen Stellen aus eigener Kraft wieder vollständig zu verschließen. Das dabei entstehende Wundgewebe schützt den Baum vor Krankheitserregern.
Einem Blutpflaumenbaum sollte man im Gegensatz zum Strauch mehr Platz bieten, um sich weiter ausbreiten zu können. Daher sollte dieser regelmäßig geschnitten werden, damit neue Triebe optimal nachwachsen können und der Baum zukünftig immer mehr Früchte tragen kann. Es gilt zu beachten, dass Bäume, die ein Alter zwischen einem bis drei Jahren erreicht haben, jährlich geschnitten werden sollten. Ältere Gewächse dürfen regelmäßig im Abstand von drei Jahren geschnitten werden. Nach Möglichkeit sollten die Äste nur minimal zugeschnitten werden, da zu große Schnitte zu Holzfäule führen können. Es ist wichtig, dass man die Schnitte nicht zu dicht am Stamm vornimmt.
Grundsätzlich ist es ratsam, einen Schnitt im Herbst oder Winter zu vermeiden. Der beste Zeitpunkt, um die Triebe zu kürzen, liegt nach der Blütezeit. Dennoch sollten nicht zu viele Triebe weggenommen werden, sondern man sollte nur kurze Stücke abschneiden. Ebenfalls sollte man nicht alle Knospen entfernen. Die Regel lautet, dass man etwa fünf Knospen pro Trieb verschont. Beim Schneiden von Zweigen sollte man darauf achten, dass bei Kronen, welche sich noch im Entwicklungsstadium befinden, immer ein Abstand von 20 Zentimetern zwischen den Zweigen eingehalten wird. Berühren sich einzelne Äste, sollte man diesem ebenfalls entgegenwirken und störende Äste entfernen. Jedoch ist es wichtig, dass diese nicht zu nah am Stamm abgeschnitten werden. Befinden sich kranke oder verkümmerte Triebe an der Blutpflaume, ist ein radikales Zurückschneiden dieser sinnvoll.
Zum Zurückschneiden sollte immer scharfes Schnittwerkzeug eingesetzt werden.
Das Schneiden eines Blutpflaumenstrauchs
Auch ein Blutpflaumenstrauch erreicht über die Jahre hinweg ein großes Ausmaß und kann sehr hoch wachsen. Daher sollte auch dieser regelmäßig zugeschnitten werden. Die beiden möglichen Zeitpunkte hierfür sind entweder vor seiner Blüte im Frühjahr oder nach seiner Blüte im Sommer. Der Nachteil eines Frühjahrsschnittes ist der Verlust von Blüten, da sich diese ausschließlich an einem zwei Jahre alten Holz bilden können. Entscheidet man sich für den Schnitt im Sommer, muss mit einer geringeren Anzahl Früchte gerechnet werden.
Dennoch sollte der Strauch so zurechtgeschnitten werden, dass die Triebe im Anschluss daran mehr Licht bekommen. Auf diese Weise trägt man zur Verjüngung des Blutpflaumenstrauchs bei. Auch hier sollten dünne oder beschädigte Zweige komplett vom Strauch entfernt werden, damit die gesunden Zweige optimal nachwachsen können. Sind Zweige zu hoch gewachsen, können diese ein gutes Stück gekürzt werden.
Es ist zu beachten, dass pro Trieb etwa zwei bis drei Knospen verbleiben sollen und Triebe grundsätzlich nur bis zur nächsten Veredelung gekürzt werden dürfen.
Expertentipp
Großflächige Schnittwunden an der Blutpflaume können schnell zu Holzfäule führen. Soll ein alter, dicker Ast entfernt werden, so sollte in keinem Fall auf Astring geschnitten werden, da in diesem Fall die entstandene Wunde tief eintrocknen und optimale Bedingungen für Pilzsporen schaffen kann. Der betreffende Ast wird daher bis auf zehn Zentimeter zurückgeschnitten. Dieser verbleibende Zapfen wird in den nächsten Jahren durch die Entwicklung des Haupttriebes neue junge Zweige zum Vorschein bringen.
Entgegen der weit verbreiteten Behauptung, dass man Baumwunden mit entsprechenden Wundschutzmitteln versiegeln sollte, sollte besser davon abgesehen werden. Oft bieten solche Wundschutzmittel keinen Schutz oder Unterstützung zur Wundheilung, sondern verhindern sogar die natürliche Regenation und erhöhen das Risiko eines Pilzbefalls. Wundverschlussmittel werden oft rissig oder blättern vollständig ab. Sobald Wasser in die entstandenen Risse eindringt, kann unmittelbar ein Befall durch Pilze folgen oder diese gelangen bereits während des Versiegelungsvorganges in die Baumschnittwunde und können unter der Versiegelung weiterwachsen.
Baumwunden sollten daher nicht verschlossen werden. Die natürlichen Selbstheilungskräfte von Bäumen wie der Blutpflaume bringen ihn dazu, ein natürliches Wundgewebe zu bilden, welches die Wunde optimal verschließt.
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Bildquellen:
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Lars Reibemann ist Redakteuer auf Weiterbildungsfibel.de. Er ist Experte im Bereich der Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und veröffentlicht regelmäßig Inhalte zu verschiedenen bildungsrelevanten Themen.

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Reina
27. September 2021 um 17:09 Uhr
Vielen Dank für den wertvollen Post! Prima Tipp.