Wollen Sie einen bereits vorhandenen Apfelbaum selbst vermehren, stehen Ihnen hierfür verschiedene Methoden zur Verfügung. Apfelbäume lassen sich generell unkompliziert auch von Laien vermehren. Doch nicht alle Methoden eignen sich gleich gut. Wie Sie einen Apfelbaum durch Ableger vermehren, zeigen wir Ihnen hier.
Verschiedene Vermehrungsmethoden für Apfelbäume
Apfelbäume können generell durch verschiedene Methoden selbst vermehrt werden. Nicht alle sind dabei gängig und erfolgversprechend. Je nach Verwendungszweck weniger gut bzw. nur bedingt geeignet sind die Methoden der Vermehrung durch Abmoosen sowie die Vermehrung durch Absenker.
Vermehrung durch Ableger nur bedingt geeignet
Auch die Vermehrung durch Ableger bzw. Stecklinge ist im Rahmen der Apfelbaumvermehrung nur bedingt geeignet. Die Vermehrung durch Stecklinge ist zwar generell möglich und auch oft mit Erfolg behaftet. Jedoch entstehen aus dieser Vermehrung keine genetisch identischen Bäume. Dies liegt daran, dass ein Apfelbaum zur Befruchtung seiner Blüten auf den Pollen einer anderen Apfelsorte angewiesen ist. Folglich entstehen keine sortenreinen Früchte. Werden hieraus wieder Samen und Stecklinge gezogen, weisen diese die Eigenschaften beider Apfelsorten auf.
Genetische Kopien nur durch Veredelung
![Genetische Kopien nur durch Veredelung](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2021/11/Genetische-Kopien-nur-durch-Veredelung.jpg)
Wollen Sie eine genetisch identische Kopie Ihres Apfelbaumes erhalten, sollten Sie auf die Veredelung zurückgreifen. Bewährte Apfelsorten werden nahezu ausschließlich durch Veredelung vermehrt. Hierbei werden kräftigte Edelreiser auf einer geeigneten Unterlage kopuliert.
Stecklinge aus Samen ziehen
![Stecklinge aus Samen ziehen](https://www.gartengemeinschaft.de/wp-content/uploads/2021/11/Stecklinge-aus-Samen-ziehen.jpg)
Zum Ziehen geeigneter Stecklinge benötigen Sie reife Apfelkerne. Nutzen Sie hierfür entweder gekaufte Äpfel aus dem Handel, oder sammeln Sie eigene Äpfel aus dem heimischen Anbau ein. Die Samen sind Kaltkeimer. Das bedeutet, dass sie erst dann keimen, nachdem sie einer Kälteperiode ausgesetzt waren. Hierzu können Sie die Samen entweder im Winter draußen aufbewahren. Oder Sie bedienen sich eines Tricks und lagern die Samen in feuchten Küchentüchern für etwa zwei Wochen im Kühlschrank.
Die Samen werden so einer Kälteperiode ausgesetzt und sind von nun an keimfähig. Setzen Sie die Samen in einen Topf oder eine Anzuchtschale mit lockerer und durchlässiger Erde. Halten Sie sie durchgehend leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nach einigen Wochen zeigen sich bereits die ersten Keimlinge. Kultivieren Sie diese so lange weiter, bis sie groß genug sind, um in einen größeren Topf umgesetzt oder in den Garten ausgepflanzt werden zu können.
Beachten Sie aber, dass nicht vorhergesehen werden kann, wie kräftig die aus Kernen gezogenen Sämlinge heranwachsen. Als Baumunterlage zur Vermehrung durch Veredelung sind sie daher ebenfalls nur bedingt geeignet.
Expertentipp
Haben Sie erfolgreich eine Jungpflanze gezogen, ist weiterhin Geduld gefragt. Bis zur ersten Ernte können mitunter sieben bis zehn Jahre vergehen. Wollen Sie nicht so lange warten, können Sie auf bereits vorgezogene halbwüchsige Apfelbäumchen aus dem Gartenhandel oder der Baumschule zurückgreifen. Damit ersparen Sie sich nicht nur die eigene Vermehrung, sondern auch einige Jahre des Wartens auf die erste Ernte.
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