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Apfelbäume – chemische Spritzmittel und biologische Alternativen

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Apfelbäume - chemische Spritzmittel und biologische Alternativen

Apfelbäume (Malus) sind die beliebtesten Obstgewächse in deutschen Gärten. Leider gilt das nicht nur für Menschen, sondern auch für eine Vielzahl von Schädlingen. Abhilfe schaffen chemische Spritzmittel, die im Fachhandel erhältlich sind. Doch nicht immer ist der Einsatz chemischer Produkte sinnvoll. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über chemische Spritzmittel und mögliche Alternativen.

Chemische Spritzmittel

Chemische Spritzmittel gelten als die effektivste Form der Schädlingsbekämpfung, nicht nur bei Apfelbäumen. Gesetzliche Regelungen verbieten mittlerweile den Einsatz der giftigsten Produkte, die noch Ende des letzten Jahrhunderts eingesetzt wurden. Auch moderne Pestizide sind schädlich für Menschen und die Umwelt. Sie können vor dem Verzehr nicht abgewaschen oder mit der Schale entfernt werden und sind auch im Fruchtinneren nachweisbar.

Einsatzfälle

Einsatzfälle


Im kommerziellen Anbau kommen chemische Pestizide routinemäßig zur Vorbeugung zum Einsatz, sofern es sich nicht ausdrücklich um einen biologischen Anbau handelt. Das ist jedoch ausschließlich für Monokulturen sinnvoll, in denen sich ein etwaiger Befall rasch auf eine Vielzahl der Bäume übergreifen würde.

Für einzelne Apfelbäume in Privatgärten sollten chemische Pestizide lediglich bei einem tatsächlich schweren Befall erfolgen, der nicht anders bekämpft werden kann. Eine vorbeugende Anwendung ist ratsam, wenn eine Behandlung im Vorjahr notwendig war. Man behandelt die Bäume in einem solchen Fall im Spätwinter oder im zeitigen Frühjahr zu Beginn der Wachstumsphase.

Es ist eine Schutzausrüstung erforderlich, um sich vor den Pestiziden zu schützen. Es ist zudem darauf zu achten, dass sich keine anderen Personen, Kinder oder Haustiere in der Nähe aufhalten.

Kupfer

Kupfer
Kupfer und Schwefel dürfen bei einem biologischen Anbau zur Bekämpfung von Schädlingen zum Einsatz kommen, da sie nicht in die Früchte eindringen. Sie haften an der Schale und können abgewaschen werden. Sie sind dennoch nicht harmlos und müssen nach jedem Regenschauer erneut angewandt werden. Über die Jahre reichert sich Kupfer im Boden an und vergiftet Nützlinge wie Regenwürmer. Aus diesem Grund ist die Nutzung streng reglementiert.

Handelsübliche Spritzmittel

Handelsübliche Spritzmittel
Kauft man chemische Spritzmittel im Fachhandel, sollte es für Bienen unschädlich sein. Besser sind Spritzmittel, die statt Giften Wirkstoffe wie Kaliseife, Rapsöl oder Neembaumöl enthalten. Sie können einen leichten bis mittleren Befall eindämmen, wirken allerdings nicht auf alle Schädlinge gleich. Man sollte sich im Voraus über den konkreten Schädling informieren und die Schwere des Befalls im Zweifelsfall von einem Fachmann abschätzen lassen.

Schmierseife

Einen leichten Befall mit Blattläusen oder ähnlichen Schädlingen kann man mit einer selbstgemachten Lösung behandeln. Dazu mischt man Schmierseife oder ein umweltfreundliches Spülmittel mit Wasser im Verhältnis 1:10. Die Anwendung erfolgt mit Hilfe einer Sprühflasche. Schutzkleidung ist nicht notwendig. Das Gemisch ist nicht giftig, sondern blockiert die Atmungsorgane der besprühten Insekten und führt zum Ersticken.

Pflanzenauszüge

Aus einigen Pflanzen kann man Sud, Tee oder Jauche herstellen, die sich als Spritzmittel gegen einen leichten Schädlingsbefall eignen und keine giftigen Rückstände auf den Äpfeln hinterlassen. Die bekanntesten sind Ackerschachtelhalmbrühe gegen Pilze und Brennnesseljauche gegen Blattläuse. Die konkrete Pflanze, die Zubereitungsform, das Verdünnungsverhältnis und die Häufigkeit der Behandlung sind von der Art des Schädlings abhängig.

Mechanische Maßnahmen

Das Entfernen befallener Äpfel und der am schwersten betroffenen Zweige kann helfen, einen Befall zu reduzieren. Gegen den Apfelwickler wirken Leimfallen oder das Umwickeln der Stämme mit Wellpappe und das Absammeln der sich darunter sammelnden Larven. Ein Teil der Schädlinge überlebt bei dieser Methode. Solange sich der Bestand auf ein natürliches Maß beschränkt, schadet das Apfelbäumen nicht und leistet einen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht, da die Schädlinge eine Nahrungsquelle für andere Tiere darstellen.

Expertentipp

Kontrollieren Sie die Blätter und Zweige eines Apfelbaumes im Frühjahr und im Sommer regelmäßig auf Anzeichen eines Schädlingsbefalles. Je früher Schädlinge entdeckt werden, desto eher reichen Hausmittel zur Bekämpfung aus, was die Umwelt schont, einen Ernteausfall verringert und Geld spart.

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