Agaven zählen zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Sie sind meist stammlos oder bilden lediglich sehr kurze Stämme. Die innen faserigen Blätter wachsen aus einer Rosette und stehen starr ab. Je nach Art findet sich an den Blatträndern eine mehr oder weniger starke Zahnung. An den Blattspitzen sitzt jeweils ein Dorn.
Die meisten Agaven stammen aus dem mittel- und südamerikanischen Raum. In Mexiko gibt es die größte Artenvielfalt. In andere subtropische oder tropische Länder wurden Agaven eingeführt. Die Pflanzen verfügen über einen hohen Zuckergehalt und finden in der Lebensmittelerzeugung Verwendung. Wissenswerte Fakten zu den Früchten erhalten Sie in diesem Beitrag
Seltene Blüten
Die Früchte der Agaven entstehen aus ihren Blüten. Da viele Arten nur sehr selten blühen, sind die Chancen, dass sich Früchte entwickeln, relativ gering. Aus diesem Grund tragen Agaven den Namen Jahrhundertpflanze. Große Arten blühen oft erst nach mehreren Jahrzehnten. Darüber hinaus blühen sie in der Regel ein einziges Mal, sodass sie nur einmal Früchte tragen.
Von den Blüten zu den Früchten
Die Blüten öffnen sich an den Spitzen der maximal zwölf Meter hohen Blütenstände. Zu diesem Zeitpunkt sind sie bereit für die Bestäubung. Klappt die Befruchtung, bilden sich Früchte, die im Laufe der Blütezeit in den gelb-orangenen Blütenständen heranwachsen.
Früchte
Bei den Früchten handelt es sich um dreikammerige Kapseln, deren Form sich zur Spitze hin verschmälert. Die Früchte der meisten Arten sind grün gefärbt und ähneln auf den ersten Blick einer Gurke. Sie sind maximal fünf Zentimeter lang und wirken eher unscheinbar.
Der Mythos von giftigen Agavenfrüchten hält sich hartnäckig. In Wahrheit sind die Früchte nicht besonders schmackhaft, jedoch nicht giftig. Sie bieten der menschlichen Ernährung keinen nennenswerten Vorteil.
Samen
Die Früchte der Agaven dienen der Fortpflanzung. Die flachen, schwarzen Samen bilden sich nach etwa zwei bis drei Wochen innerhalb der Früchte. Pro Kammer können sich bis zu fünf der länglichen Samen entwickeln.
Agavendicksaft
Viele Menschen vermuten, dass der süße Agavendicksaft, der als alternatives Süßungsmittel in verschiedenen Lebensmitteln Verwendung findet, aus den Früchten der Agaven stammt. Das ist allerdings falsch. Der Saft wird aus den fleischigen Blättern gewonnen. Die Entsaftung erfolgt durch Destillation, Fermentierung und Kochen. Bei der Herstellung des mexikanischen Tequilas und des Mezcals spielen die Früchte ebenfalls keine Rolle.
Ungeschlechtliche Vermehrung
In manchen Fällen entwickeln sich sogenannte Bulbillen an den Blütenständen. Dabei handelt es sich nicht um Früchte, sondern um kleine Brutknöllchen, die auf Agaven entstehen. Einige Arten, wie Sisal-Agaven (Agave sisalana), bilden reichlich Bulbillen, aber oft keine Früchte.
Agaven-Ananas
Viele halten die als Piña bezeichneten Pflanzenkerne für die Früchte. Piña ist spanisch und bedeutet ‘Ananas’. Bei den Kernen handelt es sich um große, rundliche Gebilde, die tatsächlich an Ananas erinnern. Durch das Entfernen der Blätter bleint das „Herz“ stehen, das eine ananasähnliche Oberflächenstruktur aufweist. Agavenkerne bilden die Grundlage zur Herstellung von Tequila und Mezcal. Dabei handelt es sich um alkoholische Getränke, die vor allem in Mexiko weit verbreitet sind.
Expertentipp
Die Vermehrung der Agavenpflanzen kann durch die Samen aus den Früchten erfolgen. Jedoch blühen Agaven nur selten, weshalb viele Pflanzenliebhaber nach Alternativen suchen und Agaven durch Ableger vermehren. Im Laufe ihres Lebens produzieren diese sukkulenten Gewächse zahlreiche Tochterpflanzen, die sich ideal für diesen Zweck eignen.
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