Rosskastanie und Edelkastanie sind die bei uns am häufigsten anzutreffenden Kastanienarten. Sie entwickeln sich zu stattlichen Bäumen und können eine Höhe von 35 Metern erreichen. Ein Rückschnitt ist nicht zwingend nötig, aber in manchen Fällen sinnvoll.
Schneiden oder nicht schneiden
Hier sind sich selbst Experten uneinig, es gibt gute Gründe dafür und dagegen. Für einen Rückschnitt spricht, dass er gesundheitsfördernd ist. Kranke und trockene Äste müssen bis zum gesunden Holz entfernt werden, damit sich Krankheiten nicht weiter ausbreiten und den gesamten Baum schädigen. Die Kastanie kann so ihre Energie für die Ausbildung gesunder Äste nutzen. Wachstum und Wuchsform können über den Rückschnitt gesteuert werden. Ein Rückschnitt kann auch Wachstum fördern. Bei jungen Kastanien ist es am sinnvollsten, sie durch einen gezielten Rückschnitt in Form zu bringen und dafür zu sorgen, dass später am großen Baum das Kronengerüst nicht mehr geschnitten werden muss.
Das Hauptargument gegen einen Rückschnitt bezieht sich ebenfalls auf die Gesundheit des Baumes, denn Krankheitserreger, Pilze und Schädlinge können über Schnittwunden leicht eindringen. Bei Rosskastanien dauert es sehr lange, bis sich Wunden mit einer Schutzschicht verschließen. Je dicker der abgeschnittene Ast, desto größer die Wunde und je näher am Stamm geschnitten wird, desto größer das Erkrankungsrisiko für den ganzen Baum. Äste mit einem Durchmesser von mehr als 5 Zentimetern sollten besser nicht mehr geschnitten werden.
Wie schneiden?
Um das Risiko einer Erkrankung zu minimieren, verwenden Sie immer scharfes, möglichst desinfiziertes Werkzeug und schneiden ausgefranste Wundränder mit einem scharfen Messer nach. Der Zeitpunkt ist entscheidend, zwischen November und bei einer Temperatur von unter 4 Grad Celsius sind Pilzerkrankungen am unwahrscheinlichsten.
Zunächst gilt es, Stockausschläge und Wasserschosse regelmäßig, etwa alle zwei Jahre, zu entfernen. Senkrecht wachsende Äste stören das Bild und werden auch entfernt. Überhöhte Stämme und zu lange Seitenäste werden gekürzt, das Ziel ist es, dass der Baum eine regelmäßige Krone ausbildet. Schwache oder ins Kroneninnere hinein wachsende Äste werden herausgenommen. Sie rauben dem Baum Energie und durch zu starke Verschattung können darunter liegende Äste vergreisen.
Expertentipp
Muss doch einmal ein dicker Ast entfernt werden und es entsteht eine große Wunde, sollte diese behandelt werden. Dazu werden die Schnittränder gesäubert und nur im Randbereich ein Wundharz aufgetragen, um die empfindlichsten Stellen zu schützen. Seien Sie im Allgemeinen sparsam mit Wundharz, vor allem kleinere Wunden werden nicht behandelt, da unter dem Harzverschluss durch Feuchtigkeit und Wärme günstige Bedingungen für Krankheitserregern entstehen können.
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