Wie giftig ist Enzian?

Viele von uns kennen ihn aus einem bekannten Schlagerlied – den Enzian. Er gehört der Gattung der Enziangewächse (lat. Gentianaceae) an und kommt vorrangig in den gemäßigten Klimazonen der Erde vor. Insgesamt konnten bis heute rund 300 bis 400 Arten beschrieben werden.

Bei Recherchen zu den Eigenschaften der Pflanze stoßen Hobby- und Berufsgärtner auf den Hinweis, dass Enzian giftig für Menschen und Tiere ist. In diesem Beitrag wird erläutert, ob diese Aussage der Wahrheit entspricht.

Toxizität von Enzian

Enzian gehört zu den ungiftigen Pflanzen der Nordhalbkugel. Für keinen der unterschiedlichen Bestandteile des Enzians konnte bisher eine Giftigkeit nachgewiesen werden. Er kann bedenkenlos in heimischen Gärten angepflanzt werden, ohne dass eine Gefahr z.B. für Ihre Kinder oder Haustiere besteht.

Enzian enthält jedoch eine hohe Anzahl an Bitterstoffen. Demzufolge meiden die meisten Tiere die Pflanze und fressen sie nicht. Katzen fühlen sich des Öfteren jedoch von den kräftig gefärbten Blüten der Pflanze angezogen und naschen von ihnen. Auch in diesem Fall besteht keine ernsthafte Gefahr.

Enzian vs. Enzianstrauch

Im Gegensatz zu normalem Enzian ist der Enzianstrauch, auch Kartoffelbaum genannt, in hohem Maße giftig. Er produziert den Giftstoff Solanin, der Rauschzustände und Bewusstseinsveränderungen hervorrufen kann.

Bereits leichte Überdosierungen können zu schweren Symptomen wie Herzrhythmusstörungen, Delirium, Atemlähmungen oder einem Kreislaufkollaps führen. Alle Teile des Strauches, von den Blättern über die Blüten bis hin zu den Früchten, sind giftig. Schon eine leichte Berührung der Blätter kann zu Vergiftungserscheinungen führen.