Fingerhut – ist er winterhart oder nicht?

Der Fingerhut, auch Fuchskraut oder Fingerkraut genannt, gehört zu der Familie der Wegerichgewächse. Mit seinem aufrechten Wuchs und den charakteristischen Blüten ziert er hierzulande hauptsächlich Waldwege und Lichtungen. Obwohl alle Pflanzenteile giftig sind, wird der Fingerhut aufgrund seiner auffallend schönen Blütenpracht seit Jahrhunderten als Zierpflanze kultiviert. Unter den rund 25 bekannten Sorten sind vor allem der Rote Fingerhut, der Großblütige Fingerhut sowie der Gelbe Fingerhut bekannt. Die Staude lässt sich vielseitig kombinieren und wirkt in Gruppen gepflanzt besonders attraktiv.

Sind Fingerhüte tatsächlich winterhart?

Die bekannten heimischen Arten der Fingerhüte sind winterhart und können die kalte Jahreszeit über im Freiland oder im Beet verbringen. Tatsächlich halten sie sogar eisigen Temperaturen bis zu – 18 Grad Celsius problemlos stand. Selbst die Samen der Zierstaude, welche sich im Herbst selbst aussäen, überstehen den Winter ohne Schaden. Aus diesen bilden sich im zeitigen Frühjahr neue Pflänzchen hervor. Wer seiner Zierstaude dennoch Schutz vor Frost angedeihen lassen möchte, kann hierfür die Pflanzen mit Stroh, Laub oder Reisig umgeben, um auf Nummer sicherzugehen. Eine besondere Pflege hingegen benötigen Fingerhüte in Töpfen und Kübeln auf Balkonen oder Terrassen.

Das Überwintern von Fingerhüten im Topf oder Kübel

Fingerhüte in Blumenkästen oder Töpfen sollten ausreichend vor der kalten Jahreszeit geschützt werden. Es empfiehlt sich, die Zierstauden vor Wintereinbruch bis auf wenige Zentimeter zurückzuschneiden. Damit die Wurzeln in den Pflanzgefäßen nicht erfrieren, umwickeln Sie den Topf oder Kübel mit wärmenden Materialien wie beispielsweise Luftpolsterfolie, Vlies oder Jute. Dass die Kälte nicht von unten eindringen kann, stellen Sie den Kübel auf eine Holz- oder Styroporplatte an einen frostfreien Platz. Als Alternative bietet es sich an, die Zierpflanzen in einem kühlen Raum im Haus zu überwintern.

Pflege des Fingerhut

Fingerhüte bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und lieben feuchte, durchlässige Böden. Die Staudenpflanze fühlt sich im Schutz hoher Gehölze wohl, wo sie als Solitärpflanze bestens zur Geltung kommt. Gießen Sie den Fingerhut regelmäßig mit entkalktem Leitungswasser oder Regenwasser und vermeiden Staunässe. Düngen Sie den Fingerhut im Frühjahr mit organischem Dünger und verwenden Sie bei der Nachdüngung in den Sommermonaten einen Naturdünger. Somit ist die Pflanze mit ausreichenden Nährstoffen versorgt und dankt es mit einer prachtvollen Blütenfülle, die von Juni bis in den August hinein anhält.

Falls eine Selbstaussaat nicht erwünscht ist, erfolgt der bodennahe Rückschnitt der Staudenpflanze nach der Blütezeit im Herbst. Untersuchen Sie die Zierpflanze hin und wieder auf Krankheiten und Schädlinge, denn der Fingerhut ist häufig von Echtem Mehltau befallen. Ist der Fingerhut hingegen von der Blattfleckenkrankheit betroffen, weist die Pflanze Blattflecken mit dunklem Rand auf.