Obwohl sich hartnäckig die Mär von seiner Giftigkeit hält, ist der Essigbaum ein beliebtes Ziergehölz im Garten. Sein malerischer Wuchs, die beeindruckende Herbstfärbung seiner Blätter die dekorativen Fruchtstände machen den Essigbaum zu einem attraktiven Laubbaum, der besonders als Solitär alle Blicke auf sich zieht.
Seine Früchte sind nicht nur optisch ganz außergewöhnlich. In seiner ursprünglichen Heimat Nordamerika wussten bereits die Ureinwohner die Früchte des Essigbaums zu schätzen.
Herkunft
Ursprünglich stammt der Essigbaum (bot. Rhus typhina) aus Nordamerika. Dort wächst der anspruchslose Baum häufig an Waldrändern. Seine außergewöhnlichen Früchte wurde schon von den Ureinwohnern genutzt.
Nach Europa gelangte der ausnehmend schöne Laubbaum erst Ende des 17. Jahrhunderts. Wegen der flaumigen Behaarung der jungen Triebe und seine ausladenden Verzweigungen, die an ein Hirschgeweih erinnern, ist der Essigbaum auch unter dem Namen Hirschkolben-Sumach bei uns bekannt.
Interessante Früchte
Der Essigbaum ist mit seinem Erscheinungsbild und dessen Besonderheiten ein wirklich ungewöhnliches Laubgehölz, doch besonders interessant sind seine Früchte.
Vom Herbst bis zum Winter zieren die kolbenförmigen und großen Fruchtstände den Baum. Die roten Fruchtstände sind nicht nur optisch äußerst attraktiv, sondern enthalten viele kleine Steinfrüchte, die von den weiblichen Blüten auch gebildet werden, wenn sich keine männlichen Blüten in der Nähe befinden. Beim Essigbaum erfolgt die Bildung von Samen ganz ohne Befruchtung.
Die kleinen Früchte haben einen Durchmesser von nur 3 bis 4 mm. Der Fruchtkern ist mit Nährgewebe umgeben und mit rötlichen Haaren versehen. Die winzigen Steinfrüchte hängen traubenartig in einem Gespinst aus Haaren zusammen. Zusammen bilden viele dieser traubenartigen Samengebilde letztendlich die kolbenartigen Fruchtstände des Baums.
Inhaltsstoffe der Essigbaumfrüchte
Essigbaumsamen werden gern von Vögeln gefressen, doch beinhalten sie auch für den Menschen interessante Bestandteile.
In der Frucht sind vor allem enthalten:
- Organische Säuren
- Gerbstoffe
- Polyphenole
- Anthocyane
Diese sekundären Pflanzenstoffe sind wertvolle Antioxidantien, die vor allem die Abwehrkräfte stärken.
Das wussten bereits die Ureinwohner Nordamerikas und stellten aus den rohen oder getrockneten Früchten einen vitaminreichen Saft zur Stärkung der Abwehrkräfte her. Auch wurden die kleinen Früchte bei Darmbeschwerden und gegen Appetitlosigkeit roh gekaut.
Essbar oder giftig?
Auch wenn die Früchte des Essigbaums viele wertvolle Antioxidantien beinhalten, sollte sie nicht in größeren Mengen verzehrt werden. Die vielen Gerbstoffe können leicht Magen-Darm-Probleme verursachen.
Wirklich giftig ist der Essigbaum indes nicht. Seinen Ruf als ein zwar schöner, doch giftiger Laubbaum hat der Essigbaum verschiedenen anderen Arten der Gattung Rhus zu verdanken, deren Pflanzenteile tatsächlich hoch giftig sein können.
Expertentipp
So schön und dekorativ ein Essigbaum mit seinen roten Früchten und der ausgeprägten Herbstfärbung auch ist, Essigbäume breiten sich in Windeseile im Garten aus. Fallen die Samen zu Boden, reicht ihnen der Bodenkontakt zur Keimung. Außerdem bildet der Baum zahlreiche Ausläufer, sodass er ungehindert schnell große Bereiche des Gartens einnehmen kann. Der Essigbaum sollte daher nur mit Wurzelsperre gepflanzt werden.
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